Nach dem zweiten Weltkrieg führten eine intensive Bejagungskampagne, sowie die Zerstörung ihres Lebensraumes durch Landwirtschaft, Straßen und Siedlungen zu einem massiven Rückgang der Bestände des Südchinesischen Tigers. 1973 wurden Tiger in China erstmals unter Schutz gestellt. Ihre Bejagung war jedoch noch unter kontrollierten Auflagen erlaubt. Als die Zahlen weiter sanken wurden sie Ende der 70er Jahre schließlich vollständig unter Schutz gestellt, aber auch dies konnte den Niedergang nicht aufhalten, denn der Schutz wurde nicht effektiv umgesetzt und kontrolliert.
Auch die Etablierung mehrerer Tigerreservate führte nicht zu einer Erholung der Bestände. 1982 umfasste die gesamte Population vermutlich bereits nur noch zwischen 150 und 200 Individuen. Die letzte, von offizieller Seite bestätigte Sichtung eines Südchinesischen Tigers gab es in den 80er Jahren. Seitdem gab es zwar vereinzelte Meldungen über Sichtungen aus der lokalen Bevölkerung, jedoch konnten diese nicht bestätigt werden.
Anfang und Mitte der 90er Jahre wurden in elf Schutzgebieten, die sich über die drei Provinzen Fujian, Hunan und Guangdong verteilten, Kratzspuren und Losung gefunden, die auf die Präsenz von Tigern hindeuteten. Zehn Jahre später konnten allerdings auch solche Hinweise nicht mehr gefunden werden. Trotz mehrerer Versuche konnten seitdem keine Südchinesischen Tiger in der Wildnis mehr nachgewiesen werden.
Um die Population der Südchinesischen Tiger vor dem drohenden Aussterben zu bewahren, wurden bereits Anfang der 1960er Jahre einige Individuen eingefangen und in zoologische Gärten untergebracht. 2020 gab es insgesamt noch 205 Tiger, die auf nur sechs in der Wildnis gefangene Gründertiere zurückgehen. Aufgrund der kleinen Anzahl dieser ursprünglichen Gruppe, leiden ihre Nachkommen unter den Folgen von Inzucht, was sich unter anderem durch eine sehr niedrige Reproduktionsrate bemerkbar macht. Weitere Folgeerscheinungen, die auch als Inzuchtdepression bezeichnet werden, können das vermehrte Auftreten von Erbkrankheiten sein, die das Überleben der Population auf lange Sicht erschweren können.
Trotz Schutzbemühungen ist es bis heute noch nicht gelungen wieder eine Population der Südchinesischen Tiger in der Wildnis Chinas anzusiedeln. Die chinesische Regierung hat sich als Ziel gesetzt eine kleine Population von 15 bis 20 Individuen in einem ca. 1.000 Quadratkilometer großen Gebiet zu etablieren, das innerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes der Tiger liegen soll. Eine 2014 erschienene Studie zeigt jedoch, dass die Etablierung einer solchen Population aktuell vermutlich nicht möglich wäre. Dies liegt unter anderem daran, dass die Bestände der Hauptbeutetiere der Tiger wie Wildschweine und Sambars stark abgenommen haben. Grund hierfür sind einerseits ihre Bejagung, andererseits die Umwandlung und Nutzung ihrer Lebensräume. Die Analyse der Beutetierbestände im Hupingshan-Houhe Naturreservat, welches aufgrund seiner Größe als vielversprechendes Gebiet für die Wiederansiedlung von Tigern gilt zeigte, dass hier nur zwischen zwei und neun Tiger überleben könnten.
Um die Südchinesischen Tiger erfolgreich wiederanzusiedeln ist es daher ebenfalls nötig ihr Habitat zu schützen und wieder aufzuforsten, sodass sich die Bestände ihrer Hauptbeutearten wieder erholen können. Um zukünftige Konflikte und die illegale Bejagung von Tigern zu vermeiden, müssen zudem die Sorgen und Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigt werden, welche häufig von der Landwirtschaft lebt und beispielsweise im Hupingshan-Houhe Naturreservat Teile des Gebietes für ihr Vieh nutzt.