18. April 2024: Veröffentlichung des „Human Rights and the Environment Report 2023“

Der WWF führt viele seiner Projekte in den menschenrechtlich schwierigsten Regionen der Welt durch. Unser Ziel ist es, unseren Einfluss auf die Einhaltung und Förderung der Menschenrechte in den Projektgebieten bestmöglich zu nutzen. Der Erfolg unserer Arbeit hängt zu einem großen Teil davon ab, inwieweit der Naturschutz nicht nur zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme beiträgt, sondern auch zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung zum Wohle der Menschen.

Auf Basis der Empfehlungen einer Expertenkommission hat der WWF seine internen Prozesse und Strukturen überarbeitet, um dafür zu sorgen, dass die Sicherung der Menschenrechte zum systematischen Bestandteil jedes Projektes wird. Der „Human Rights and the Environment Report 2023” ist der dritte Bericht dieser Art und dokumentiert, welchen Herausforderungen wir in unseren Projektgebieten begegnen und welche Fortschritte wir bei der Förderung der Menschenrechte gemacht haben.

25. März 2024: Berichte über Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen auf Palmölplantagen: WWF fordert Aufklärung

Am 25. Januar 2024 veröffentlichte Foodwatch gemeinsam mit der Organisation ECCHR Berichte über Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen auf zwei „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO)-zertifizierten Palmölplantagen in Guatemala. Laut Foodwatch landet das Palmöl auch in Produkten des Handelsunternehmens EDEKA, mit dem der WWF zu nachhaltigen Palmöl-Lieferketten arbeitet. Die genannten Vorwürfe müssen aufgearbeitet werden. Sollten sich die Vorfälle bewahrheiten, müssten entsprechende Konsequenzen und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Palmöl, das unter Menschenrechtsverletzungen und Missachtung von Mindeststandards bei Sozial- und Umweltfragen gewonnen wird, hat auf dem deutschen Markt nichts zu suchen, so der WWF. Die Naturschutzorganisation bittet Foodwatch und ECCHR zudem, alle Dokumente und Beweise über Verstöße gegen Menschenrechte und gegen die Prinzipien des RSPOs bei der Organisation einzureichen, um eine Untersuchung und lückenlose Aufklärung zu garantieren. EDEKA steht bereits mit dem RSPO im Austausch, um den Sachverhalt aufzuklären. Und auch der WWF wird die NGO-Berichte auf jeden Fall weitergeben. Sollten die Vorwürfe zutreffen, sollte den Plantagen die RSPO-Zertifizierung entzogen werden.

„Genau wegen Fällen wie diesem ist Transparenz und damit Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette bis zum Ursprung bei risikobehafteten Rohstoffen wie Palmöl eine Kernforderung des WWF. Nur wenn Unternehmen wissen, woher ihr Palmöl kommt, können sie ihrer Verantwortung und Sorgfaltspflicht überhaupt gerecht werden“, so der WWF in einer Stellungnahme. „RSPO-Palmöl sollte Unternehmen wie Verbrauchern nachhaltigere Produktionsbedingungen im Vergleich zu nicht zertifiziertem konventionellem Palmöl garantieren. Es ist nicht tolerierbar, wenn Einzelne sich dieses Siegel erschleichen, obwohl sie gegen die Werte und Statuten des RSPO verstoßen.“

Der WWF betont zudem, dass sich Unternehmen mit ihren Lieferketten auseinandersetzen und sicherstellen müssen, dass Vorwürfe im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen und / oder Umweltvergehen aufgeklärt werden. Es müssen ehrgeizige und klare Fristen zur Lösung der Probleme mit Lieferanten erstellt werden. Wenn die direkte Ansprache von Lieferanten nicht weiterführt und kein Weg zurück zur Einhaltung der Vorschriften eingeschlagen wird, steht die Kündigung oder Nichtverlängerung von Verträgen oder der vollständige Ausschluss dieser Lieferanten an. Zugleich betonte der WWF, dass der RSPO zu einem höheren Niveau an Nachhaltigkeit im Palmöl-Anbau beitragen kann, wenn seine Regeln korrekt eingehalten werden. Die Organisation sieht es daher keinesfalls als Verbrauchertäuschung und Greenwashing an, wenn Produkte durch das Tragen des RSPO-Logos auf der Verpackung ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen kenntlich machen und weist solche Vorwürfe entschieden zurück.

Der RSPO wurde 2004 vom WWF ins Leben gerufen, weil der steigende Palmölanbau zur Rodung tropischer Wälder beiträgt. Die Mitglieder sind auf verschiedene Weise in die Palmölproduktion involviert oder von ihr betroffen. Das Label signalisiert, dass auf den Plantagen freiwillig mehr für Naturschutz und Menschenrechte getan wird als gesetzlich vorgeschrieben.

14. Februar 2023: Veröffentlichung des „Human Rights and The Environment Report 2022“

Die Berücksichtigung der Interessen der Menschen vor Ort sind für erfolgreiche Naturschutzprojekte in aller Welt fundamental. Deshalb spielen Menschenrechtsfragen im Naturschutz eine wichtige Rolle. Nicht immer geht es dabei konfliktfrei zu. Der WWF ist sich der Problematik bewusst und hat dass Ziel, die Einhaltung der Menschenrechte noch stärker mit den Naturschutzaktivitäten zu verzahnen.

Vor zwei Jahren hat eine Expertenkommission dazu erste Empfehlungen vorgelegt. Über den Stand der Dinge bei der Umsetzung informiert ein regelmäßiger Fortschrittsbericht. Die neueste Ausgabe "Human Rights and The Environment Report 2022, Embedding Human Rights in Nature Conservation: From Intent to Action" liegt jetzt vor. Der Report dokumentiert Fortschritte, beschreibt Herausforderungen und liefert Fallstudien. Zugleich werden Bereiche identifiziert, in denen schneller Ergebnisse erzielt werden müssen. Der Bericht zeigt auf, wie wir bei unserer Arbeit die Menschenrechte achten und fördern wollen, und er unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung.

Weitere Informationen: Menschen und Naturschutz

  • Ranger auf Patrouille im Selous © Greg Armfield / WWF
    Menschenrechte im Naturschutz: Was wir tun
    Ein Bericht klärt Menschenrechtsverletzungen im Umfeld von Schutzgebieten
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  • Reise in die Zentralafrikanische Republik nach Bayanga im Dzanga-Sangha Nationalpark
    Jahresbericht veröffentlicht
    Zum Jahresbericht "Naturschutz und menschenrechtliche Sorgfalt".
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  • Ausschnitt der "Menschenrechtlichen Grundsatzerklärung" mit Unterschriften © WWF
    Menschenrechtliche Grundsatzerklärung
    Wir verpflichten uns in unserer Arbeit zur Achtung der Menschenrechte.
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  • Ein Bewohner, in einem der Naturschutzgebiete in Kolumbien © Javier La Rotta /WWF-Colombia
    Inclusive Conservation
    Eine der obersten Prioritäten des WWF ist die Unterstützung indigener Völker.
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  • Angehörige der BaAka im Dzanga-Sangha-Gebiet © Percy Vogel / WWF
    Menschenrechte weiter stärken
    Zwei Expert:innen befassen sich beim WWF ausschließlich mit dem Thema Menschenrechte.
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  • Ranger in Salonga © Thomas Nicolon / WWF
    Wahrung der Menschenrechte
    Über die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Gemeinschaften und den Menschen vor Ort.
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  • Indigene in Peru © Daniel Martínez / WWF-Peru
    Für Mensch und Natur
    Lesen Sie den Bericht von Markus Löning.
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  • Christoph Heinrich © Daniel Seiffert / WWF
    WWF-Vorstand Christoph Heinrich kommentiert
    Wir müssen auch in Krisengebieten Mensch und Natur schützen.
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Updates:

Die Menschenrechte basieren auf unverhandelbaren Werten, für deren Einhaltung der WWF steht. Sie sind die Grundlage unseres Einsatzes für eine Welt, in der Mensch und Natur in Einklang leben.

Menschenrechtliche Grundsatzerklärung des WWF

Kontakt:

  • Großer Panda frisst Bambus © Bernard De Wetter / WWF Sie haben Fragen zu der Arbeit des WWF?

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