Lebensraum | Haie sind Bewohner von nahezu allen Meereslebensräumen – von den Polregionen bis in tropische Gewässer. Ihr Vorkommen reicht von Küstengewässern bis in die Tiefsee. Einige wenige Arten sind auch in Flüssen heimisch. |
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Geografische Verbreitung | Die mehr als 530 Arten sind weltweit in allen Meeren verbreitet. In Südasien und Nordaustralien sind eine Handvoll Arten auch in Flussläufen anzutreffen, der Bullenhai auch in Afrika im Sambesifluss und in Mittelamerika bis in den Nicaraguasee. |
Gefährdungsstatus | 37,5 Prozent der mehr als 530 Arten gelten laut Roter Liste der bedrohten Arten als gefährdet. Eine Art gilt als ausgestorben. |
Bestandsgröße | Eine Gesamtbestandsgröße aller Arten lässt sich nicht ermitteln, bei vielen Arten ist der Trend jedoch abnehmend und die Überfischung groß. |
Die Haie im Steckbrief
Keine Kuscheltiere – trotzdem schutzbedürftig!
Haie sind so vielfältig wie ihr Lebensraum. Von tropischen Küstengewässern bis in die Tiefsee haben sie sich in den 450 Millionen Jahren, die sie auf diesem Planeten verbracht haben, in fast jeder erdenklichen Nische des Lebensraumes Meer heimisch gemacht.
Die meisten Haie sind Raubfische: Einige von ihnen stehen an der Spitze der Nahrungspyramide und haben keine natürlichen Feinde, die meisten sind jedoch Räuber des mittleren Ranges. Die größten Haiarten jedoch – Walhai, Riesenhai und Riesenmaulhai – sind Filtrierer, die sich von Plankton und kleinen Fischen ernähren. Der Walhai kann bis zu zwanzig Meter lang werden und ist der größte Fisch überhaupt. Es gibt aber auch Mini-Haie wie den Zwergdornhai aus der Tiefsee, der mit 20 Zentimetern Länge schon ausgewachsen ist.
Haie werden spät geschlechtsreif und produzieren wenige Nachkommen. Das macht sie anfällig für Überfischung, wie sie bei einigen Arten in den letzten Jahrzehnten erfolgt sind. Weltweit, aber vor allem in Europa, wird ihr Fleisch konsumiert und ihre Flossen gelten in vielen Ländern Asiens als teure Delikatesse und sind heiß begehrt. Durch den wachsenden Wohlstand in diesen Ländern können sich mittlerweile immer mehr Menschen diesen Luxus leisten. So werden immer mehr Haie gefangen, als natürlich nachwachsen können.
Haie sind von der industriellen und handwerklichen Fischerei aber auch dann bedroht, wenn sie nicht direkt gefischt werden. Sie werden als so genannter „Beifang“ mitgefangen. Als „Zweitfang“ machen sie, wie zum Beispiel in manchen Thunfisch-Fischereien, sogar den Hauptteil des Fangs aus. In Fischereien mit zum Beispiel Stellnetzen, die auf mehrere Arten abzielen, sind sie zufälliger, wenn auch begehrter Beifang und werden mitgenommen.. Insgesamt werden weltweit Jahr für Jahr an die 100 Millionen Haie und Rochen gefischt.
Der WWF Deutschland engagiert sich weltweit mit vielen Projekten für den Schutz der Haie. Mit Partnern arbeiten wir in einer Initiative an der Erholung von stark gefährdeten Beständen in letzten Refugien ihres Vorkommens.
Weitere Informationen
- Haie und Rochen: bedrohte Meeresbewohner
- Ungewollter Beifang: Tödliche Verschwendung
Tierporträts im WWF-Artenlexikon
- Hammerhai
- Heringshai
- Riesenhai