Mit ihren breiten Tatzen und dem gestreiften Fell schleichen die größten Tiger dieser Erde gut getarnt durch die gemäßigten Nadel-Laub-Mischwälder ihrer Heimat, der ostasiatischen Amur-Region. In dieser Region im Grenzgebiet zwischen dem Fernen Osten Russlands und dem Nordosten Chinas sind die Sommer heiß und trocken, die Winter hingegen kalt und schneereich. In der kalten Jahreszeit müssen Amur-Tiger Temperaturen von bis zu minus 45°C aushalten. Dafür entwickeln sie ein langes, wärmendes Winterfell.
Ursprünglich besiedelten Amur-Tiger ein großflächiges Gebiet zwischen dem Baikalsee und dem Japanischen Meer. Doch durch die massive Einflussnahme des Menschen sind bis heute mehr als vier Fünftel des Lebensraumes der Amur-Tiger verloren gegangen. Dank den Anstrengungen der Naturschutzbehörden in China und Russland und des WWFs für den Tigerschutz wächst der Bestand der Amur-Tiger in den letzten Jahrzehnten wieder erfolgreich an. Dies kommt auch dem globalen Ziel zugute, die Gesamtzahl der Tiger zum Arterhalt im Zeitraum zwischen 2010 und 2022 wieder etwa verdoppelt zu haben. Obwohl das Verbreitungsgebiet der Amur-Tiger aufgrund der Lebensraumzerstörung nie wieder seine ursprüngliche Größe erreichen kann, bietet die Amur-Region der Meinung von Expert:innen zur Folge in Zukunft immerhin Platz für mindestens 800 Tiger.