Lebensraum | Seiwale sind weltweit in den Hochseegebieten warm temperierter Meere verbreitet. Sie leben und ernähren sich im Sommer in den gemäßigten und subpolaren Gewässern und wandern im Winter in die Hochseegewässer der Tropen und Subtropen. |
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Geografische Verbreitung | Nördlicher Seiwal: Nord-Atlantik, Nord-Pazifik, Südlicher Seiwal: Südhalbkugel |
Gefährdungsstatus | IUCN: "stark gefährdet", CITES: Anhang I |
Bestandsgröße | etwa 50.000 Individuen |
Der Seiwal im Steckbrief
Schneller Schwimmer
Der Seiwal weist die typische schlanke Gestalt der Furchenwale auf. Er besitzt gegenüber dem Brydewal, mit dem er leicht zu verwechseln ist, eine verhältnismäßig große Rückenfinne und nur einen Längskiel statt drei auf der Kopfoberseite. Wie alle Bartenwale hat der Seiwal Barten statt Zähne, mit denen er Plankton und kleinere Schwarmfische aus dem Meerwasser filtert. Der Seiwal wendet dabei die Technik des Abschöpfens an. Er schwimmt mit dem Kopf etwas aus dem Wasser schauend und halb geöffnetem Maul durch nährstoffreiche Meeresregionen. Das planktonreiche Wasser fließt dabei kontinuierlich zwischen den Barten hindurch und wird nach Nahrung durchsiebt. Die geschätzte tägliche Nahrungsmenge beträgt beim Seiwal 200 bis 900 Kilogramm. Der Seiwal gilt auf Grund seiner Schwimmgeschwindigkeit mit über 50 Kilometern pro Stunde, als eine der schnellsten Walarten.
Seiwale werden auf Grund ihrer Verbreitung in zwei Unterarten aufgeteilt – den Nördlichen Seiwal und den Südlichen Seiwal. Der nördliche Seiwal erreicht eine Körpergröße von etwa 19 Metern bei einem Gewicht von etwa 30 Tonnen. Der südliche Seiwal kann noch etwas größer werden. Seine maximale Körperlänge beträgt 21 Meter bei einem Gewicht von ca. 35 Tonnen.
Seiwale bewegen sich meist in Hochseegebieten und kommen selten in Küstennähe vor. Sie meiden die kalten Gewässer der Polarregionen und kommen weltweit in allen warm temperierten Meeren vor. Nördliche Seiwale leben in der nördlichen Hemisphäre im Nord-Atlantik und Nord-Pazifik. Die südlichen Seiwale sind in den warmen Meeren der Südhalbkugel verbreitet.
Seiwale wurden seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts durch den Menschen bejagt. Sie hatten aber keine große kommerzielle Bedeutung, da sie eine dünnere Fettschicht als andere Großwalarten aufweisen und zudem sehr schnelle Schwimmer sind. Mit dem Zusammenbruch der Blau- und Finnwalbestände zwischen 1950 und 1970 durch übermäßige Bejagung begann auch die Ausbeutung der Seiwalpopulationen. In der Saison 1964/65 wurden mit mehr als 25.000 Tieren die meisten Seiwale gefangen. Der drastische Rückgang der Seiwale führte 1976 zum Beschluss der Internationalen Walfangkommission (IWC), die Seiwale zu schützen. Mit dem 1986 in Kraft tretenden Moratorium wurde der kommerzielle Fang auf Großwale und somit auch auf den Seiwal verboten. Einige Nationen jagten trotz Moratorium weiter Sei-, Finn-, Mink-, Bryde und Pottwale, wenn auch in weitaus geringerem Umfang als vor Erlass des Moratoriums.
Der WWF fördert weltweit Projekte zum Schutz bedrohter Walarten. Dazu zählen z.B. Feldforschung, Entwicklung von Maßnahmen gegen Beifang von Walen in Fischernetzen und Studien zum Einfluss von Meeresverschmutzung auf Wale. Außerdem wirkt der WWF an nationalen und internationalen Konventionen und Vereinbarungen zum besseren Schutz der Wale mit.
Weitere Informationen zu Walen
- Wale & Delfine – Die großen Meeressäuger
- Bartenwale
Tierporträts im WWF-Artenlexikon
- Brydewal
- Buckelwal
- Blauwal