Jaguare sind weltweit die drittgrößten Katzen, nach Löwen und Tigern. In ihrem Verbreitungsgebiet in Lateinamerika sind sie sogar die Größten. Auf den ersten Blick sehen sie den nah verwandten Leoparden zwar zum Verwechseln ähnlich, besitzen aber einen stämmigeren Körperbau und einen größeren Kopf. Außerdem befinden sich im Unterschied zur Fellzeichnung der Leoparden einzelne Tupfen in der Mitte der Rosetten des Musters.
Jaguare sind typische Waldbewohner und am Wasser anzutreffen. Sie ernähren sich ausschließlich von Fleisch und jagen sämtliche Beutetiere, die in ihrem Verbreitungsgebiet vorkommen. Während andere Großkatzen größere Beutetiere mit einem Kehlbiss und kleinere mit einem Nackenbiss töten, können Jaguare ihrer Beute außerdem mit ihrem außergewöhnlich starken Gebiss den Schädel durchlöchern.
Seit einigen Jahrzehnten leiden Jaguare vor allem unter dem Verlust ihres Lebensraums. Lateinamerika hat eine der höchsten Entwaldungsraten der Welt. Eine Hauptursache dafür ist die industrielle Landwirtschaft mit dem Anbau von Soja und Ölpalmen sowie der Rinderzucht im großen Stil. In den letzten rund 100 Jahren ist etwa die Hälfte des einstigen Verbreitungsgebietes der Jaguare verloren gegangen. Heute lebt knapp 90 Prozent des Gesamtbestandes im Amazonasbecken.