Lebensraum | Als wandernde Art halten sie sich zum einen in flachen Küstengewässern auf und ziehen zum anderen durchs offene Meer. |
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Geografische Verbreitung | Ostpazifischer Grauwal: östlicher Nordpazifik |
Gefährdungsstatus | Grauwal laut IUCN: „nicht gefährdet“, wobei die westpazifische Unterart als „vom Aussterben bedroht“ gilt. CITES: Anhang I |
Bestandsgröße | Ostpazifischer Grauwal: etwa 20.000 Individuen Westpazifischer Grauwal: etwa 125-156 Tiere |
Der Grauwal im Steckbrief
Pockenüberzogene Giganten
Der Grauwal ist eine der 13 Arten, die zur Unterordnung der Bartenwale (Mysticeti) gehören. Diese besitzen im Gegensatz zu den Zahnwalen (Odontoceti) keine Zähne, sondern zahlreiche lange, fransige Hornplatten, mit deren Hilfe sie ihre Nahrung aus dem Meer filtern. Grauwale fressen in flachen Gewässern von fünf bis 100 Metern Tiefe Krebse, Asseln, Borstenwürmer und Weichtiere, die am Meeresgrund nur wenige Zentimeter tief im Bodensediment leben
Grauwale unterscheiden sich besonders in einem Merkmal stark von ihren Artgenossen: Sie besitzen keine Rückenflosse, dafür aber acht bis neun kleine, flache "Höcker" auf dem hinteren Drittel des Rückens. Von allen Waltieren ist die Haut der Grauwale am stärksten mit Walläusen (Cyamidae) und Seepocken (Balanidae) bewachsen, die der Haut ein "verkrustetes" Aussehen geben.
Wie bei den übrigen Bartenwalen sind auch bei dieser Art die Weibchen mit bis zu 15 Metern mindestens einen Meter länger als die gleichaltrigen Männchen. Tragende Weibchen erreichen ein Gewicht von bis zu 34 Tonnen und wiegen damit doppelt soviel wie die Bullen.
Bis zum 17. Jahrhundert gab es Grauwale noch in drei großen Verbreitungsgebieten: Im Nordatlantik, im westlichen und im östlichen Nordpazifik. Heute existieren nur noch zwei Grauwalvorkommen im Ostpazifik und im Westpazifik. Der Walfang verringerte deutlich ihre Zahl. Die Population im Nordatlantik wurde sogar ausgerottet. Auch die Populationen im Pazifik standen kurz vor dem Aus. Bis heute haben sich nur die ostpazifischen Grauwalbestände wieder erholt. Die Westpazifischen Grauwale sind mehr denn je durch Öl- und Gasbohrungen, wie beispielsweise durch ein Konsortium unter der Leitung von Shell, vor der Insel Sachalin bedroht.
Delfine und Wale wie die Grauwale gehören zu den Leitarten des WWF. Daher hat sich die Umweltstiftung deren weltweiten Schutz zum Ziel gesetzt. Der WWF unterstützt Projekte zum Schutz bedrohter Walarten – zum Beispiel durch Förderung von Walschutzgebieten, Entwicklung von Maßnahmen gegen unbeabsichtigten Beifang von Walen in Fischernetzen oder durch Studien über den Einfluss der Meeresverschmutzung auf die Wale.
Weitere Informationen
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