Naturschutz kennt keine Grenzen – und Löwen schon gar nicht! Das haben zwei Löwen mit dem Spitznamen Mudumu-River-Boys stellvertretend für viele andere Löwen einmal mehr verdeutlicht. Lise Hanssen kennt die beiden Löwen von klein auf. Die Mutter der beiden lebte bei deren Geburt im Mudumu-Nationalpark in Namibia. Als die Löwen etwa zwei Jahre alt waren, hatte ihre Mutter erneut einen Wurf mit drei Tieren. Das Rudel wuchs also und irgendwann verlassen männliche Junglöwen ihr Rudel. Die Mudumu-River-Boys machten sich schließlich auf den Weg.
Weil die beiden Löwen mit Senderhalsbändern ausgestattet waren, konnte das Team um Lise Hanssen ihren Weg mitverfolgen. Die Brüder überquerten zunächst den Kwando-Fluss und erreichten Ngamiland im benachbarten Botswana. Einige Zeit später kamen sie zurück nach Namibia und wanderten von dort aus nach Norden in den Bwabwata-Nationalpark, wo sie eineinhalb Jahre blieben. Dann jedoch machten sich die beiden Löwen erneut auf den Weg. Die Senderdaten zeigten, dass die Mudumu-River-Boys nun nach Norden zogen, die Grenze nach Angola überquerten und den Luengue-Luiana-Nationalpark erreichten. Sie folgten dem Lauf des Luiana-Flusses, bis sie etwa 150 Kilometer westlich den Okavango-Fluss erreichten. All das, um Weibchen zu finden und sich als Teil eines Rudels niederzulassen.
Die Mudumu-River-Boys reisten durch drei Länder, bevor sie sich schließlich niederließen. Ihr Streifzug zeigt einmal mehr: Löwen brauchen große, miteinander verbundene Lebensräume und die Möglichkeit zu wandern, um zu überleben.