Meine Arbeit umfasst die angewandte Forschung und den Schutz von Beutegreifern (Raubtieren, Carnivores) in der Sambesi-Region von Namibia. Ein Teil des Jobs beschäftigt sich mit Mensch-Wildtier-Konflikten. Weiterhin arbeite ich daran, die Lebensräume der Wildtiere zu erhalten und miteinander zu verbinden, dass so genannte Wildtierkorridore entstehen.
Was ist das Kwando Carnivore Project und was ist Ihre Aufgabe?
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Wenn ich ins Feld gehe, um Daten zu sammeln, dann stehe ich sehr früh auf, um das erste Licht zu nutzen. Gleich morgens beginnen wir damit, Spuren und Hinweise der Wildtiere zu sammeln. Dung beispielsweise liefert wichtige Informationen über die Beutegreifer und auch über ihre Nahrung.
Wir stellen aber auch Kamerafallen auf, um die Bestände der Wildhunde, Leoparden und Tüpfelhyänen zu beobachten. Manchmal werden bis zu einhundert Kamerafallen in einem Rastermuster eingesetzt. Die Untersuchungen der Ergebnisse dauert mitunter Monate. Mit den erhobenen Daten, verfassen wir anschließend wissenschaftliche Reports und Berichte.
Und schließlich gibt es noch die Arbeit in den Gemeindeschutzgebieten. Ich spreche dort viel dort mit den Wildhütern über die Mensch-Wildtier-Konflikte und erhalte deren Daten des Monitoringsystems. Anhand dieser Informationen erarbeiten wir die weiteren Maßnahmen.
Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit am meisten und worin bestehen die größten Herausforderungen?
Ich liebe Raubtiere und vor allem die Raubkatzen. Ich bin absolut fasziniert von ihnen und dementsprechend neugierig: Was machen sie?`Wohin verschwinden sie, wenn wir sie nicht mehr sehen? Was fressen sie? Wie viele haben sie? Das sind Fragen die mich beruflich aber auch privat sehr interessieren.
Die größte Herausforderung ist es, eine größere Toleranz der Menschen gegenüber den Beutegreifern aufzubauen.
Warum sollten die Leute in Deutschland sich für dieses Projekt engagieren?
Große Beutegreifer, die in Mosaik-Landschaften leben, sind in der Tat die größte Herausforderung im Naturschutz und in der Zambezi Region. Der Schutz der Beutegreifer sollte den Menschen Nutzen bringen die mit ihnen Ihren Lebensraum teilen, so dass Beutegreifer nicht nur in Schutzgebieten überleben müssen. Ich glaube, das ist eine sehr würdige Vision. Und es entspricht den Grundsätzen des WWF. Daher lohnt es sich sehr, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen.
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