Geburtenstarke Jahrgänge: Die Elefantenpopulation in der Mara wächst
Stand: 26.08.2024
In der Mara-Landschaft zeigt sich ein erfreulicher Trend: Die Elefantenpopulation wächst stetig weiter an! Das ist nicht zuletzt eine Folge unserer kontinuierlichen Arbeit vor Ort. Dort setzen wir uns für Gemeindeschutzgebiete wie die Siana und Ripoi Conservancies ein und für Wildtierkorridore wie den Ropile-River-Korridor – einer wichtigen Verbindung zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil der Mara. Was das mit steigenden Geburten bei den Elefanten zu tun hat? Eine Menge!
Im östlichen Afrika setzt der WWF sich für Gemeindeschutzgebiete wie die Siana und Ripoi Conservancies ein und für Wildtierkorridore wie den Ropile-River-Korridor – einer wichtigen Verbindung zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil der Mara. Was das mit steigenden Geburten bei den Elefanten zu tun hat? Eine Menge!
Das Hügelland der Siana, das sich von der Siana Conservancy bis hin zu den Loita-Bergen 40 Kilometer in süd-östlicher Richtung erstreckt, ist eine „Kinderstube der Elefanten“. Dorthin zieht es viele Elefantenkühe, um ihre Kälbchen zur Welt zu bringen. Man kann sich leicht vorstellen, dass es für ein trächtiges Weibchen keine gute Idee ist, seinen Nachwuchs in der weitläufigen Savanne zu entbinden – ungeschützt, nur mit trockenem Gras zum Fressen. Ganz anders ist die Situation im bewaldeten Hügelland der Siana: Es ist ein Rückzugsort, wo die Elefantenweibchen in ihrer unmittelbaren Nähe genügend Schutz, Nahrung und Wasser finden – zum Glück für die Kleinen, die kurz nach ihrer Geburt noch nicht so weit und schnell laufen können.
Die Masai Mara ist der kenianische Teil der Serengeti. Hier befinden sich wichtige Weidegründe für die großen Wildtier-Herden von Gnus, Zebras, Gazellen und Antilopen. Hier leben Hyänen, Löwen, Leoparden und Giraffen, den Fluss Mara bevölkern Krokodile und Flusspferde. Die Region ist von großer Bedeutung für eine der weltweit größten Tierwanderungen und ist Kernlebensraum und Kinderstube der Elefanten. In der Mara-Region lebt mit mehr als 2.500 Tieren eine noch große, gesunde Elefanten-Population.
Trendumkehr: mehr Wildtiere schaffen Einkommensquellen vor Ort
In der Mara-Landschaft arbeiten wir gezielt darauf hin, solche für die Elefanten besonders wichtigen Gebiete zu schützen. Dazu gehört auch, unterbrochene Verbindungen zwischen Lebensräumen wiederherzustellen. Denn viel zu oft schneiden Straßen, Siedlungen, Zäune und Felder den Tieren buchstäblich den Weg ab. Die Folge: Ehemals zusammenhängende Lebensräume zerfallen in kleinere, voneinander isolierte Gebiete. Das trifft besonders Tierarten wie Elefanten, die große Lebensräume brauchen. Auch vor der Mara-Landschaft hatte diese Entwicklung keinen Halt gemacht.
Doch das Projekt des WWF zeigt: Dieser Trend kann rückgängig gemacht werden – gemeinsam mit Gemeinden vor Ort und in einer Weise, dass sowohl die Menschen als auch die Wildtiere davon profitieren. Inzwischen erobern Elefanten, aber auch andere Wildtierarten wie Giraffen,Löwen oder Geparde ihren Lebensraum zurück. Das wiederum bietet ein großes Potenzial für naturverträglichen Tourismus und damit Einkommen für die Gemeinden vor Ort.
Steigende Geburten in der „Kinderstube der Elefanten“
Auch der wichtige Wanderkorridor am Ropile Fluss und die Oloisukut Conservancy ganz am westlichen Rand der Mara konnten mit Hilfe des WWF weiter ausgebaut werden. Ein Masterplan aller Naturschutz-Akteure in der Massai Mara sorgt zudem dafür, dass das gesamte Gebiet besser geschützt wird. All das trägt zu den steigenden Elefantenzahlen in der Mara bei: Inzwischen können die Elefanten die Korridore zwischen den Schutzgebieten und dem Hügelland in der Siana – ihre Kinderstube! – wieder nutzen. Und das spiegelt sich in den steigenden Elefantenzahlen wider: Wurden bei der Wildtierzählung des Jahres 2014 in der Mara 1.448 Elefanten gezählt, waren es 2017 bereits 2.493 und im Jahr 2021 sogar 2.595! Zwar liegen die Ergebnisse der Zählung des Jahre 2024 noch nicht vor, aber allem Anschein nach setzt sich der erfreuliche Trend auch in diesem Jahr fort.
Übrigens: 22 Monate tragen Elefanten-Weibchen ihren Nachwuchs aus. Und auch nach der Geburt brauchen die Mütter all ihre Kraft: Bis zu einem Alter von etwa vier Jahren trinken die Kälbchen Milch. Allerdings können die Kleinen auch schon im Alter von wenigen Monaten mit ihrem kleinen Rüssel Grashalme ausrupfen und frisches Grün fressen.
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