Weil in Kenia immer öfter große Landstriche, die einst gemeinschaftlich genutzt wurden, parzelliert und in Privatbesitz umgewandelt werden, geht den Wildtieren der Platz aus. Zäune blockieren ihre Wanderrouten.

Die Masai Mara ist Kernlebensraum der Elefanten, hier befinden sich wichtige Weidegründe für die großen Wildtierherden von Gnus, Zebras, Gazellen und Antilopen, hier leben Hyänen, Löwen, Leoparden und Giraffen. Der kenianische Teil der Serengeti ist von immenser Bedeutung für die riesigen Tierwanderungen, die sich hier seit Urzeiten Jahr für Jahr wiederholen. Doch große Teile der angestammten Wanderkorridore der Wildtiere liegen in den Savannen außerhalb des Nationalparks. Und dort versperren immer öfter Zäune den Wildtieren ihre vertrauten Wege.

Damit die Wildtiere weiterhin durch die Savanne wandern können, müssen wir die Wildtierkorridore auch außerhalb der Nationalparks schützen!

Jeder abgebaute Zaun ist ein Erfolg

Ein Mitglied der Siana-Community beim Entfernen eines Zauns © WWF
Ein Mitglied der Siana-Community beim Entfernen eines Zauns © WWF

Ein solcher geschützter Wildtierkorridor in der Masai Mara ist beispielsweise das Siana-Gemeindeschutzgebiet. Siana hat sich in wenigen Jahren von einem degradierten Weideland ohne Wildtiere zu einem Paradies der Artenvielfalt entwickelt.

Wie das gelingen konnte? In der Siana wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche der Sperren nach und nach abgebaut – allein im Jahr 2021 hat der WWF dort fast 100 Kilometer Zäune entfernt und so wichtige Wildtierkorridore geöffnet! Landeigner:innen, Gemeinden und Naturschutz ziehen dabei an einem Strang.

Traditionell nutzten die halbnomadischen Massai das Land gemeinschaftlich für ihr Vieh und lebten in Einklang mit den Wildtieren. Doch mit der Bevölkerung wuchsen auch die Viehherden. Das zuvor gemeinschaftlich genutzte Land wurde privatisiert, und dann allzu oft eingezäunt, verkauft und bebaut – mit katastrophalen Folgen für Elefanten, Giraffen, Löwen und andere Wildtiere der Siana. Denn Zäune mitten in ihren Wanderkorridoren verwehren den Wildtieren nicht nur Zugang zu Wasser und Nahrung, sie versperren ihnen auch den Weg zu den Plätzen, an denen sie ihre Jungen zur Welt bringen!

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Gemeinschaftsnutzung statt Umzäunung

Ein WWF-Mitarbeiter beim Abbau eines Zaunes © Daniel Crous / WWF
Ein WWF-Mitarbeiter beim Abbau eines Zaunes © Daniel Crous / WWF

Die Lösung: Gemeindeschutzgebiete! Dafür verpachten die lokalen Landeigner:innen – meist Massai – ihr Land dauerhaft an die Conservancy, eine Art selbstverwaltete Kooperative. Die Conservancy wiederum weist diese Gebiete als Gemeindeschutzgebiete aus, die nur noch naturnah und gemeinschaftlich genutzt werden dürfen: Zäune, die zuvor Viehweiden begrenzten, werden abgerissen und so wichtige Wanderkorridore wieder geöffnet. Parzelle für Parzelle entsteht so ein großes Ganzes.

Und sind die Zäune erst einmal entfernt, kommen auch die Wildtiere schnell und dauerhaft zurück! Das macht das Gebiet für Ökotourismus interessant, der wiederum langfristig die Pachtzahlungen an die Landeigner:innen finanziert.

Schutzgebiete sichern Wildtierkorridore

Ein ähnliches Erfolgsmodell ist das Gemeindeschutzgebiet Nasaru Olosho nordöstlich des Amboseli-Nationalparks. Es liegt mitten in einem Wildtierkorridor, der eine wichtige Verbindung zwischen den Landschaften Mara, Amboseli und Tsavo schafft.

Mit Unterstützung des WWF wurde dieses wichtige Gebiet nicht nur offiziell als „Conservancy Nature Trust“, sondern auch als Mitglied des nationalen Dachverbands für Gemeindeschutzgebiet in Kenia (KWCA) anerkannt. Das bedeutet: Auch diese Fläche ist dauerhaft für Wildtiere gesichert und vor Zäunung geschützt!

Auch Stromkabel sind eine Gefahr

Ein weiterer Zaun wird abgebaut © Daniel Crous / WWF
Ein weiterer Zaun wird abgebaut © Daniel Crous / WWF

An anderer Stelle liegt noch etwas mehr Arbeit vor uns. In den Regionen Tsavo und Amboseli weiter im Osten Unganishas kartieren wir in wichtigen Lebensräumen und Wanderkorridoren derzeit alle Zäune, ihre Länge, ihre Ausdehnung und ihre jeweilige elektrische Spannung mittels GPS.

So finden wir heraus, wo Zäune besonders dringend entfernt werden müssen, denn sie versperren nicht nur die Korridore der Wildtiere: Die zu den Dörfern führenden Stromleitungen wurden häufig zu tief aufgehängt – vor allem Giraffen mit ihren schlanken Gliedmaßen und langen Hälsen verfangen sich in den unter Spannung stehenden Leitungen und kommen zu Tode. Das müssen wir verhindern!

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Mit Ihrer Hilfe setzen wir den Rettungsplan um

Gemeinsam können wir die Korridore von Zäunen befreien und die uralten Wanderrouten der Wildtiere wieder herstellen!

Was in Siana und Nasaru Olosho bereits gelungen ist, müssen wir auf ganz Unganisha ausdehnen: Helfen Sie uns, die acht nationalen Schutzgebiete in der Grenzregion von Kenia und Tansania durch geschützte Korridore miteinander zu verbinden und so auf 134.000 Quadratkilometern eine grenzübergreifende, nachhaltig genutzte Naturregion zu schaffen.

Helfen Sie uns, Unganisha zu schützen

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit für die grenzübergreifende Naturregion Unganisha.

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