Der Tag war erst wenige Stunden alt, als die Tragödie im Gemeindeschutzgebiet Mara Siana im Nordwesten der Unganisha-Region ihren Lauf nahm: Am Morgen des 24. April 2021 machten sich zwei Massai-Jungen im Alter von acht und zwölf Jahren auf den Weg zum Haus ihres Nachbarn – keine 300 Meter entfernt auf der anderen Seite des kleinen Flusses, der zu dem Zeitpunkt ausgetrocknet war. Doch dichte Vegetation versperrte den Blick auf das Flussbett. Und so sahen die Jungen den Elefanten zu spät, der in ihre Richtung gelaufen kam.
Sofort drehten die Jungen um und rannten nach Hause zurück, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch der Elefant war schon zu nah, schwang seinen Rüssel und traf den Achtjährigen. Es muss ein heftiger Schlag gewesen sein, der Junge erlag seinen Verletzungen noch während die Mutter schreiend aus dem Haus gerannt kam, um ihr Kind zu schützen und den Elefanten zu vertreiben.