Bislang kommt der Luchs in Deutschland nur in drei voneinander isolierten Verbreitungsgebieten vor: im Pfälzerwald, im Harz und in Ostbayern. Für den Luchs und seine langfristige Überlebensfähigkeit in Deutschland sind diese räumliche Isolation und die damit verbundene Inzucht bzw. genetische Verarmung eine der Hauptgefahren.
Aufgrund seiner zentralen Lage kommt dem Freistaat Thüringen eine Schlüsselrolle bei der Vernetzung der unterschiedlichen Luchsvorkommen zu. Insbesondere der Thüringer Wald bietet aufgrund seiner geografischen Lage und des geeigneten Lebensraums gute Voraussetzungen für den Luchs und somit die Verbindung der Harzer Luchspopulation mit der Population in Ostbayern. Wie ein Trittsein, der es ermöglicht von der einen Seite eines Baches auf die andere zu gelangen, würde eine stabile Luchspopulation im Thüringer Wald eine Verbindung der einzelnen Luchsvorkommen in Mitteldeutschland und darüber hinaus ermöglichen.