Die großen Waldflächen Baden-Württembergs sind ein idealer Lebensraum für die scheuen Tiere. Das Ziel des Projektes „Luchs Baden-Württemberg“ ist es, eine sich selbst erhaltende Luchspopulation im Land zu etablieren. Durch den genetischen Austausch mit den Nachbarpopulationen im Pfälzerwald und in der Schweiz sollen auch diese langfristig gestärkt werden.
Dazu sollen vor allem ein- bis zweijährige Luchse ausgewildert werden, die in speziellen Gehegen geboren und aufgewachsen sind. Im Oktober 2024 startete im Oberwald in Karlsruhe der Bau eines 5.000 Quadratmeter großen Auswilderungsgeheges. Neben Hütscheroda in Thüringen wird es damit das erst zweite Auswilderungsgehege für Luchse deutschlandweit. Im Januar 2025 sollen dann die ersten Wildkatzen dort einziehen.
Vor der Auswilderung wird genau geprüft, ob das Tier für die Auswilderung geeignet ist, ob es gesund ist und ein artgerechtes Verhalten zeigt. Erfahrungen aus bereits abgeschlossenen Projekten zeigen, dass sich Luchse aus Gehege-Nachzuchten in der Regel sehr gut in der freien Wildbahn zurechtfinden und kein anderes Verhalten zeigen als Luchse, die in freier Wildbahn geboren wurden.
Der Vorteil eines solchen Vorgehens gegenüber Wildfängen aus anderen Regionen wie zum Beispiel den Karpaten: Die dortigen Populationen werden nicht beeinträchtigt, da keine Tiere entnommen werden. Außerdem können Tiere ausgewählt werden, die für die Luchspopulation genetisch besonders wertvoll sind.