Leoparden, Nashörner, Giraffen, Büffel, Flusspferde, Antilopen, Zebras und viele mehr sind in dem über 50.000 Quadratkilometer großen Gebiet zuhause. Früher einmal Heimat von großen Elefantenherden, sind diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Im Selous gibt es ca. 3.700 Löwen – die größte Population Afrikas. Auch der sehr selten gewordene Afrikanische Wildhund ist hier noch zahlreich anzutreffen: ca. 12 Prozent der verbliebenen Tiere leben hier.
Im Süden Tansanias liegt Selous – eine einzigartige, kaum besiedelte Wildnis Afrikas. Den Kern bildet das Selous Schutzgebiet, größer als die Schweiz mit einem enormen Artenreichtum umgeben von Pufferzonen und den Gemeindeschutzgebieten im Süden, die einen Wildtierkorridor zum Niassa Schutzgebiet in Mozambique bilden. Wegen seines hohen Wildtierbestands und der einzigartigen, weitestgehend vom Menschen unberührten Natur wurde Selous 1982 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Unberührte Wildnis
Optimale Voraussetzungen für mindestens knapp 60 größere Säugerarten, über 2.100 verschiedene Pflanzen, 450 Vogelarten und über 600 Baumarten. 1.000 Jahre alte Affenbrotbäume mit Durchmessern von bis zu 14 Metern findet man hier ebenso wie riesige Schwärme tausender bunter Kegelkopfschrecken, die genauso schnell verschwinden wie sie auftauchen. Diese unglaubliche Vielfalt konnte deshalb so lange und ungestört bestehen, weil weite Teile des Selous völlig unberührt und von Menschen weder erschlossen noch besiedelt sind.
Hier, in der totalen Wildnis Selous‘, gibt es auch heute noch völlig unerforschte Täler und viele Tier- und Pflanzenarten neu zu entdecken. Die UN zählt Selous zu den 25 artenreichsten Regionen der Welt.
Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt
Neben dem Kilimandscharo, dem Ngorongoro Krater und der Serengeti ist Selous eines von drei Weltnaturerbestätten in Tansania, jedoch das einzige mit dem Status „gefährdet“. Die UNESCO stuft es seit 2014 als außerordentlich bedroht ein. Gründe dafür sind die massive Elfenbein-Wilderei, Konzessionen zum Abbau der vorkommenden Rohstoffe, sowie der geplante Bau eines Staudamms in der Stiegler Schlucht, welcher 1.100 Quadratkilometer des Gebiets fluten würde.
- Kenia und Tansania