Auffälligstes Merkmal der Uru-Eu-Wau-Wau sind die dunklen Tätowierungen, die viele von ihnen traditionell um den Mund tragen. Erst 1981 kamen sie mit der Außenwelt in Kontakt und waren danach Krankheiten und gewalttätigen Angriffen ausgesetzt, die viele von ihnen töteten. Das Territorium der Uru-Eu-Wau-Wau liegt im brasilianischen Bundesstaat Rondônia im Nordwesten Brasiliens und gehört zu den am stärksten bedrohten indigenen Territorien des Landes. Immer wieder dringen von Norden und von Süden Invasoren in das Schutzgebiet vor und drohen auch denjenigen Stämmen der Uru-Eu-Wau-Wau gefährlich nahe zu kommen, die bisher noch unkontaktiert und völlig abgeschieden von der Außenwelt leben.
Bitate ist erst Anfang 20 und doch schon Anführer seines Volkes, der Uru-Eu-Wau-Wau im Amazonas Brasiliens. Er soll das unmöglich scheinende möglich machen, so die Hoffnung. Denn immer wieder müssen die Indigenen zusehen, wie ihr Wald niedergebrannt wird. Obwohl sie im Recht sind. Genau wie die vielen anderen indigenen Völker, denen es im Grunde zu verdanken ist, dass es den Amazonas überhaupt noch gibt. Aber gerodetes Land ist wertvoll. Und unter der Erde, nicht nur des Territoriums der Uru-Eu-Wau-Wau, schlummern verlockende Goldreserven.
Spuren der Zerstörung
„Im Moment ist niemand zu sehen, aber sie sind definitiv zurück!“ Davon zeugen abgesägte Bäume und ein in den Urwald geschlagener Zufahrtsweg. Die Uru-Eu-Wau-Wau kennen das, was als nächstes passiert. Eindringlinge werden großflächig ihren Wald abbrennen. „Sie sagen, sie wissen, dass es indigenes Land ist. Aber wenn sie den Wald erst zerstört haben, werde sich das ändern. Dann können sie das Land verkaufen.“ Die Wut gegenüber der scheinbaren Aussichtslosigkeit steht den Indigenen ins Gesicht geschrieben: Egal, welche staatliche Stelle sie anrufen. Egal, ob sie Anzeige erstatten. Es wird niemand kommen, so ihre Erfahrung.
Nicht die erste Invasion
„Wir haben jedes Mal Angst, wenn wir uns schlafen legen. Wir fürchten, dass sie uns und unser Dorf angreifen. Wir können uns überhaupt nicht mehr sicher fühlen.“
Amazonas: Herzstück allen Lebens in Gefahr
Für die Indigenen gilt der Amazonas als das Herz Brasiliens und der ganzen Welt. Und damit haben sie nicht Unrecht. Der größte zusammenhängende Regenwald, den es überhaupt noch gibt, hält unser Klima stabil, stellt enorme Süßwasservorräte zur Verfügung und beherbergt eine bedeutende biologische und kulturelle Vielfalt.
Luftbilder zeigen die Indigenen Territorien Amazoniens wie grüne Barrieren gegen eine hässlich braun-kahle Front der Abholzung. Fast 6.500 Indigene Territorien belegen und schützen knapp ein Drittel des gesamten Amazonasregenwaldes. Sie spielen eine Schlüsselrolle beim Erhalt dieser grünen Lunge unserer Erde und stemmen sich gegen die schlimmste Entwaldungsfront der Welt. Doch jährlich verlieren auch sie mehr und mehr ihrer Wälder.
Es geht um viel
Das umfangreichste Projekt des WWF Deutschland in Südamerika stellt sich an die Seite der Indigenen und unterstützt wie die Uru-Eu-Wau-Wau auch viele weitere indigene und traditionelle Gemeinschaften darin, ihre Rechte und Territorien zu verteidigen und den Amazonas für uns alle zu schützen. Die indigenen Gebiete sind riesig. Um sie zu überwachen, benötigen ihre Völker neben Drohnen zum Beispiel Boote, Benzin und GPS-Geräte. Um stark zu sein, brauchen sie abgesehen von rechtlicher, medialer und politischer Unterstützung auch wirtschaftliche Stabilität und die Sicherung ihrer Ernährung und Gesundheit und nachhaltige Einkommensprojekte.
Helfen Sie dem WWF, den Indigenen zu helfen und den Amazonas als Herz unserer Erde zu bewahren!
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