Die Feuer im Regenwald sind unfassbar laut, auch durch die Schreie der Tiere. Doch diejenigen, die den Wald angezündet haben, lauschen den Geräuschen mit Genugtuung. Sie hören darin das Klingeln der Kasse. Denn Waldbrände gehören nicht zum natürlichen Kreislauf der feuchten Tropenwälder. Fast immer ist es Brandstiftung. Wenn das Land so erst einmal großflächig gerodet ist, kann man es sich aneignen und verkaufen. Man kann hier Rinder züchten, Soja anbauen oder auch Bergbau betreiben – und dabei den ehemaligen Regenwald in eine Mondlandschaft verwandeln und mit Chemikalien verseuchen.
Der Amazonas brennt – und das mit jedem Jahr heftiger! Im brasilianischen Amazonasgebiet, in dem der größte Anteil des Tropenwaldes liegt, wüten die schlimmsten Brände seit 15 Jahren. Das Land hat bereits ein Fünftel der wichtigen Wälder verloren. Aber auch im restlichen Amazonasbecken lodern die Brandherde inzwischen gefährlich häufig, die Tieren das Leben, der indigenen Bevölkerung ihre Heimat und uns allen die „grüne Lunge“ unserer Erde nehmen.
Dahinter steckt Absicht!
Die Erde schreit um Hilfe
Unter der Entwaldung im ganz großen Stil leiden zum Beispiel die letzten Jaguare, deren Bestand überhaupt noch groß genug ist, um zu überleben. Außerdem Anakondas, Papageien, Faultiere und tausende weitere Arten, die teilweise noch nicht einmal entdeckt sind. Und es leiden die Menschen, die in und von den Regenwäldern leben und sich bisher standhaft der Waldbrandfront entgegenstellen: Über 6000 indigene Territorien belegen und schützen fast ein Drittel Amazoniens. Doch im Kampf gegen illegale Eindringlinge, die auch ihre Wälder brandroden, werden die Indigenen oft alleine gelassen – obwohl sie im Recht sind.
„Die Erde spricht. Sie sagt uns, dass wir keine Zeit mehr haben!“ Schöpferin dieser weisen Worte ist Txai Suruí, Indigene vom Volk der Paiter Suruí im Nordwesten Brasiliens, Häuptlingstochter, Jurastudentin und Umweltaktivistin. Immer wieder mahnt sie, wie wichtig ihre Heimat im Amazonas für uns alle und unseren Planeten ist. Denn der größte noch zusammenhängende Regenwald der Welt hält das globale Klima stabil. Doch in der sogenannten „grünen Lunge“ unserer Erde klaffen inzwischen gigantische Löcher wirtschaftlicher Gier – und zerstören auch das wichtige Erbe und den unschätzbaren Reichtum der unterschiedlichen indigenen Kulturen des Amazonas.
Es steht zu viel auf dem Spiel!
Wir dürfen den größten Regenwald der Erde nicht verlieren, sonst ist der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten. Wir dürfen die Indigenen nicht alleine lassen in ihrem Kampf um den Wald, ihre Heimat, ihre Kultur und letztlich ihr Leben. Und wir müssen alles tun, um einen der Orte mit der größten Artenvielfalt unserer Erde zu erhalten. Und das schnell!
Heute unterstützt der WWF im Amazonasgebiet insgesamt 21 unterschiedliche Schutzgebiete und 37 Indigene Territorien, die nachweislich weitaus weniger Wald und Natur verlieren als alles um sie herum und eine viel höhere Artendichte aufweisen. Wir arbeiten politisch mit Hochdruck am Schutz des Amazonas und gemeinsam mit den Indigenen für den Erhalt ihrer Territorien und Lebensgrundlagen. Wir üben Druck aus, um die Strafverfolgung illegaler Entwaldung zu verbessern und rüsten indigene Gemeinden mit technischem Equipment aus, um Beweise für das Eindringen in ihre Gebiete zu sammeln. Wir helfen den Indigenen außerdem, sich vor schweren Quecksilbervergiftungen durch Bergbau in ihrer Nähe zu schützen und sich nachhaltige Einkommen aufzubauen, die ihnen auch wirtschaftlich Stärke geben, um gegen die größte Entwaldungsfront unserer Erde zu bestehen.
Helfen Sie uns, die Vernichtung von Wald und Leben im Amazonas zu stoppen! Unterstützen Sie mit uns die indigenen Völker bei der Rettung ihrer Regenwälder, tausender Arten und des Weltklimas.
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