Diese naturschutzfachlich besonders wertvollen Kernzonen werden durch Flächenkäufe sukzessive weiter ausgebaut. Als Kernzonen wurden bisher vor allem ältere, strukturreiche, von Buchen- und Tannen dominierte Waldbestände im öffentlichen Besitz ausgewählt. Bei 47 Prozent der Kernzonenfläche handelt es sich um alte Bannwälder, die teilweise seit 45 Jahren eine Walddynamik ungehindert von menschlicher Einflussnahme erfahren.
Im Jahr 2016 wurde das Biosphärengebiet Schwarzwald aus der Taufe gehoben. Im südlichen Schwarzwald eröffnete sich damit die Chance, die nachhaltige Entwicklung der Region zu fördern und zugleich eine jahrhundertealte Kulturlandschaft zu erhalten. Drei Prozent der Fläche sollen – den Regularien der UNESCO entsprechend – der Natur ganz überlassen bleiben: Urwälder von morgen, verwunschene Moore und karge Felsen, als so genannte Kernzonen. Lebensraum für Seltenheiten unserer heimischen Flora und Fauna wie etwa Dreizehenspecht, unzählige Pilz- und Insektenarten sowie dutzende seltener Totholzkäfer.
Tier- und Pflanzenarten im Schwarzwald
In den Kernzonen des Biosphärengebietes Schwarzwald können seltene Tier- und Pflanzenarten überleben, die vor allem auf die Zerfallsphase des Waldes angewiesen sind. Der Dreizehen- und Schwarzspecht zählen hierzu genauso wie Raufuß- und Sperlingskauz. Die Ungestörtheit und Ruhe der geschützten Gebiete genießen auch Auerhuhn, Luchs und Wildkatze. Die badische Quellschnecke, Präger Dammläufer sowie der Badische Riesenregenwurm kommen gar nur hier im Südschwarzwald vor.
Biosphärengebiet Schwarzwald: Lebensraum für selten gewordene Insektenarten
Kennzeichnend für das Gebiet sind die gemeinschaftlich genutzten Bergweiden, die so genannten Allmendweiden. Botanische Raritäten wie Arnika, Silberdistel, Flügelginster oder der Schweizer Löwenzahn in den Gipfellagen machen die oft artenreichen Magerrasen zu einem wichtigen Lebensraum für selten gewordene Insektenarten wie Wildbienen, Heuschrecken oder Tagfalter. Oft werden die Weideflächen durch große Einzelbäume, wie markante Weidbuchen, Gehölzgruppen sowie Gesteinshalden und Felsen ergänzt.
Die Erhaltung dieser artenreichen Lebensräume ist angesichts der Strukturveränderungen in der Landwirtschaft eine immer größere Herausforderung und eine wichtige Aufgabe im Rahmen des BROMMI Projekts zum Schutz der Insekten im Schwarzwald. Neben den Weiden stehen auch die Wirtschaftswiesen im Fokus. Gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben wird ausgelotet wie sich die Förderung der Insekten noch besser in ihre Bewirtschaftung integrieren lässt.
Maßnahmen zum Insektenschutz
„Urwälder von morgen“ im Südschwarzwald
Mit der Ausweisung des Biosphärengebiets Schwarzwald eröffnet sich die Chance, eine jahrhundertealte Kulturlandschaft zu erhalten.
Lage: Der Schwarzwald liegt im Südwesten Baden-Württembergs zwischen Karlsruhe, Stuttgart, Basel und dem Bodensee.
Fläche: mehr als 6.000 Quadratkilometer
Lebensraum: Ein Mosaik aus mageren Weiden, Mooren, Blockschutthalden und Wäldern bildet die Heimat seltener Arten wie Schwarzspecht, Luchs und Urwaldreliktkäfer.
Bedrohungen für den Schwarzwald
Das Nebeneinander von Mensch und Natur stellt die Verantwortlichen aber auch vor Herausforderungen. Die meisten Wälder werden immer noch forstwirtschaftlich genutzt, „Urwälder von morgen“ sind die große Ausnahme. Pflanzenschutzmittel, Düngemittel oder sonstige Chemikalien beeinflussen sensible Flächen wie magere Wiesen und Weiden. Insbesondere die Moore leiden unter dem Eintrag von Stickstoff durch die landwirtschaftliche Nutzung und aus der Luft.
Weitere Informationen
- Mit dem Projekt BROMMI gemeinsam Insekten schützen
- Luchse in Baden-Württemberg
- Wie der WWF Lebensräume und Artenvielfalt in Deutschland schützt und wiederherstellt
- WWF-Erlebnistour: Urwälder der Zukunft
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