Verantwortlich für den Rückgang der Insekten sind vielfältige Faktoren, welche sich häufig gegenseitig beeinflussen und je nach Art unterschiedlich wirken. Die genaue Ursache für den Rückgang einer Art muss daher nicht automatisch auch für andere Arten zutreffen.
Dennoch können als Haupttreiber für den Rückgang folgende Faktoren in Reihenfolge ihres Einflusses genannt werden:
- Habitatverlust durch Umwandlung in intensiv genutzte Agrarflächen und Urbanisierung
- Auswirkungen von Agrarchemikalien hauptsächlich durch synthetische Pestizide und Düngemittel (sowie chemische Belastungen aus Industrie und weiteren Quellen)
- Biologische Faktoren wie Pathogene und invasive Arten
- Klimawandel
Ein weiterer Faktor ist die Lichtverschmutzung. Eine Vielzahl der Insekten ist dämmerungs- oder nachtaktiv und wird somit von der Beleuchtung beeinflusst. So werden Insekten desorientiert und teilweise in ihren Entwicklungszyklen gestört. Die nächtliche Beleuchtung irritiert nachtaktive Insekten, sodass sie unablässig Laternen umschwirren, an denen sie vor Erschöpfung sterben oder von Fledermäusen und Vögeln gefressen werden.
Die Effekte von Pflanzenschutzmitteln auf Insekten sind noch weniger gut untersucht als die anderen Aspekte des Landnutzungswandels, weswegen es hier schwerer ist, Aussagen zu treffen. Es muss berücksichtigt werden, dass im Flugradius von vielen Insekten zumeist diverse unterschiedliche Insektizide angewendet werden und diese gegebenenfalls miteinander in Wechselwirkung stehen.
Düngemittel sorgen großflächig für einen Rückgang des Artenreichtums auf Wiesen indem nur wenige nährstoffliebende Arten begünstigt werden – mit unausweichlichen Folgewirkungen für die Insektenwelt.