Uralte Baumriesen, sprudelnde Bergbäche, steile Felsen – auf dem fünf Kilometer langen Wildnis-Erlebnispfad im urigen St. Wilhelmer Tal bei Freiburg können kleine und große Entdecker Wildnis erleben. Der Rundweg führt entlang der sogenannten Kernzonen des Biosphärengebiets Schwarzwald, also geschützte Gebiete in denen Natur wieder Natur sein darf. Die Pfadmaskottchen Lüchsle und Füchsle führen durch vierzehn interaktive Stationen und zeigen, warum gefährdete Waldbewohner und wir Menschen die selten gewordenen Urwälder von morgen brauchen.
Das Kooperationsprojekt „Heimspiel für die Wildnis“ der Projektpartner WWF, SC Freiburg und Biosphärengebiet Schwarzwald eröffnet im September gemeinsam mit dem Umweltminister Franz Untersteller feierlich einen Naturlehrpfad bei Freiburg.
Der Pfad – Entdecken und Staunen auf dem Wildnis-Erlebnispfad im Südschwarzwald
Lebensraum für Seltenheiten unserer heimischen Flora und Fauna wie etwa Luchs und Auerhuhn: der Südschwarzwald. In der Kernzone des Biosphärengebiets Schwarzwald darf sich der Wald auf 3,3 Prozent der Gesamtfläche ohne menschlichen Eingriff nach seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln. Diese Urwälder von morgen sind von besonderem Wert für Menschen wie Tiere. Aber warum eigentlich? Dieser Frage geht der neue Wildnis-Erlebnispfad im St. Wilhelmer Tal bei Oberried auf den Grund.
Ein kurbelbetriebener Typtest entscheidet gleich zu Beginn, ob die Besucher im Team Füchsle oder Lüchsle durch die Urwälder von morgen im Biosphärengebiet Schwarzwald wandern. Im Anschluss warten an den vierzehn Stationen spannende Fragestellungen wie: Wo gibt es Wildnis in Deutschland? Wer lebt in der Wildnis und wer gestaltet sie? Und: Warum brauchen wir die Urwälder von morgen eigentlich?
Die Stationen bringen dabei nicht nur das Köpfchen auf Hochtouren: Mal geht es auf ein Fahrrad zur Stromerzeugung, um seltene Waldbewohner in ihrem rar gewordenen Lebensraum zu entdecken; später gilt es sich im Weitsprung mit den Tieren der Wildnis zu messen und ein anderes Mal ist Teamwork gefragt, um mit gemeinsamer Kraft die Wildnisgebiete in Deutschland wieder miteinander zu vernetzen.
Für alle Abenteurer führt der wildeste Abschnitt des Pfades dann über moosbedeckte Waldböden, vorbei an mächtigen Felsformationen und wertvollen Totholzbäumen, die neues Leben in sich bergen. Für alle, die es etwas gemütlicher haben wollen, führt eine Alternativroute bequem hinauf zum höchsten Punkt des Pfades, der einen aussichtsreichen Blick in die gegenüberliegenden Kernzonen bietet, bevor die restlichen Stationen wieder zurück zum Ausgangspunkt führen.
Bitte beachten Sie bei Ihrem Besuch des Pfades auch die örtlichen Verhaltensregeln. Damit die Wildtiere und die sagenhafte Natur nicht gestört werden, sind Müll, Lärm und rücksichtloses Verhalten tabu.
Die Tour auf einen Blick – Ein Erlebnispfad für die ganze Familie
Start & Ziel:
Altes Schulhaus von St. Wilhelm (Link zu Google Maps)
Anfahrt:
Um die Bewohner der St. Wilhelmer Wildnis nicht mit Autolärm zu stören, empfehlen wir die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab Freiburg geht es unter der Woche mit der Buslinie 271 nach Hofsgrund bis direkt zur Haltestelle St. Wilhelm Schule. Häufiger und auch an Wochenenden fährt die 7215 von Kirchzarten nach Todtnau bis zur Hohen Brücke. Die noch verbleibenden zwei Kilometer lassen sich über den Wilhelmitenpfad gut zurücklegen.
Mit dem Auto von Freiburg / Titisee / Neustadt kommend über die B31 bis Kirchzarten. Von Kirchzarten der L 126 folgend bis Abzweig St. Wilhelm. Von dort weiter mit der K 4959 bis St. Wilhelm Schulhaus (Feldbergstraße 7, 79254 Oberried).
Länge:
ca. 4,9 km
Dauer:
ca. 3,5 Stunden
Schwierigkeitsgrad:
leicht bis mittel
Wegbeschreibung:
Am Parkplatz der Schule St. Wilhelm startend, führt die Tour zunächst ein gutes Stück entlang des Wilhelmitenpfades, ein bequem zu bewandernder Waldpfad mit leichter, kontinuierlicher Steigung. Am Gasthaus zur Linde „Napf“ angekommen, geht es weiter über einen kurzen geteerten Abschnitt hinauf in den gegenüberliegenden Hang. Etwas versteckt von der Straße „Katzensteig“ links abzweigend, führt der Pfad auf einem schmalen Steig in einigen Kehren hinauf zum höchsten Punkt. Von dort leitet ein breiter Forstweg über den „Küferhansenhof“ gemütlich zurück zum „Alten Schulhaus“.
Verhaltensregeln:
Ein Spaziergang in der Natur gehört in den Zeiten der Kontaktsperre wegen der Corona-Pandemie zu den wenigen Abwechslungen im Freien. Damit aber wilde Natur und Freizeitspaß gemeinsam funktionieren, ist es wichtig, sich an ein paar einfache Regeln im Biosphärengebiet Schwarzwald zu halten: Bitte verlasse die Wege nicht und hinterlasse keinen Müll. Hunde gehören an die Leine, damit die Wildtiere nicht gestört werden. Bitte respektiere beim Besuch des Pfades auch die Anwohner:innen, indem Du Dich leise verhältst und Dich an die Eigentumsgrenzen hältst.
Sicherheitshinweise:
Auf dem Wildnis-Erlebnispfad gilt das Prinzip: Wald vor Weg. Mit Kinderwägen oder Rollstühlen ist der Pfad daher nicht begehbar. Für den gekennzeichneten „Wilden Abschnitt“ (ca. 900m lang) gegen Ende des Pfades sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Der Abschnitt führt durch einen urig alten, märchenhaften Wald und dabei über Stock und Stein, moosbedeckte Wege und von Amphibien geschätztes Geröll. Achtet deshalb auf Schritt und Tritt. Alternativ kann für einen kurzen Abschnitt als Umgehung die Teerstraße zur nächsten Station genutzt werden.
Wintersperrung: Von 1. November bis 30. April ist der „Wilde Abschnitt“ (ca. 900 m) zur Sicherheit der Besucher und für die Ruhe der Wildtiere gesperrt. Alle 14 Stationen sind jedoch auch über die oben beschriebene Alternativroute zu begehen.
Einkehrmöglichkeit:
Gasthaus zur Linde „Napf“ (Ruhetag: Dienstag und Mittwoch)
Einblicke in den Wildnis-Erlebnispfad
Heimspiel für die Wildnis – Naturschutzkooperation zwischen Panda und Füchsle
Seit 2018 setzen sich Füchsle und Panda gemeinsam für die Natur im Biosphärengebiet Schwarzwald ein: Unter dem Motto „Heimspiel für die Wildnis“ unterstützt der Fußball-Bundesligist SC Freiburg das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Naturschutzprojekt des WWF im UNESCO Biosphärengebiet Schwarzwald. In den bewaldeten Kernzonen des Großschutzgebiets darf sich die Natur frei entfalten. Diese Entwicklung der Wildnis wird im Rahmen des Projekts unterstützt. Im Mittelpunkt der Naturschutzkooperation stand die Einrichtung eines Wildnis-Erlebnispfads, auf dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene den „Urwald von morgen“ hautnah erleben können.
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Biosphärengebiet Schwarzwald beim Regierungspräsidium Freiburg und finanziert durch Mittel des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM). Der Pfad wurde unterstützt von Deutsche Postcode Lotterie, Gemeinde Oberried und Forst BW.
- WWF-Erlebnistour: Urwälder der Zukunft
- Schwarzwald
Weitere Informationen