Weil die Arbeit des WWF gemeinsam mit den Menschen vor Ort zeigt, dass sich Naturschutz lohnt (zum Beispiel durch Einnahmen aus Pachtverträgen oder die Schaffung von Arbeitsplätzen als Ranger:innen), schließen sich immer mehr Landeigentümer:innen den Gemeindeschutzgebieten an. Den Wildtieren stehen so immer größere Flächen als Lebensraum zur Verfügung. Flächen, die geschützt werden müssen.
Die Mara in Ostafrika ist für viele bedrohte Tierarten einer der letzten großen Lebensräume. Der größte Teil davon liegt allerdings außerhalb der Schutzgebietsgrenzen. Die Einrichtung und Erweiterung von Gemeindeschutzgebieten ist daher besonders wichtig – auch für Elefanten. Ihre Wanderbewegungen sind dank umfassender Untersuchungen des WWF bereits recht gut bekannt. Damit ist klar, welche Flächen dringend gesichert werden müssen. Diese Sicherung setzt der WWF nun schrittweise um.
Unterkunft für die Elefantenexpert:innen
Aufgrund dieser positiven Entwicklung werden die bisher etablierten Rangerstationen bald nicht mehr ausreichen. Zwei weitere sind deshalb aktuell in Planung, ermöglicht durch großzügige Förderer in Hamburg. Für eine der Stationen wurde im Frühjahr 2021 der Bauplatz gesichert und bereits im Mai konnte der Bau beginnen. Genutzt werden die neuen Stationen gemeinsam vom WWF, den Mitarbeiter:innen des Gemeindeschutzgebiets und der lokalen NGO „Elephant Aware“.
Die Stationen sollen sicherstellen, das Siana Gemeindeschutzgebiet und seine Umgebung – inzwischen mehr als 45.000 Hektar – zu sichern und vor Wilderei zu schützen. Vier bis acht Ranger:innen sowie die Elefantenexpert:innen von „Elephant Aware“ werden in den neuen Stationen dauerhaft untergebracht. Auch Wissenschaftler:innen und Tierärzt:innen, die die Wildtiere erforschen und betreuen, können die Stationen nutzen. Denn immer wieder kommt es vor, dass durch Pfeile oder Speere verletzte Elefanten tiermedizinisch versorgt werden müssen.
Nachhaltig und günstig gelegen
Um die Wildtiere nicht zu stören, werden Stationen für die Ranger:innen grundsätzlich nicht direkt im Schutzgebiet errichtet, sondern am Rande etwas außerhalb, oft an strategisch wichtigen Punkten – zum Beispiel mit guter Aussicht auf das Schutzgebiet oder an einem logistisch günstigen Punkt, um die Bereiche in den Schutzgebieten schnell erreichen zu können.
Gebaut werden die Stationen überwiegend aus nachhaltig lokal verfügbaren Materialien, zum Beispiel aus vor Ort gefertigten Mauer-Steinen. Die Gemeindemitglieder werden sich am Bau beteiligen und es werden vor allem lokale Bauarbeiter:innen beschäftigt. Die Gebäude sollen sich außerdem bestmöglich in die Landschaft einfügen.
Technisch werden die Stationen mit allem ausgestattet, was eine reibungslose Arbeit der Ranger:innen gewährleistet: Solaranlagen und Batterien, kleinen Notstromaggregaten, Wassertanks, Regenwasserspeicher, Pumpen, Funktechnik und Antennen.
WWF übernimmt den Unterhalt
Die Flächen, auf denen die Stationen errichtet werden, gehören den Mitgliedern des Gemeindeschutzgebiets und werden dauerhaft von diesen an die Schutzgebietsverwaltung verpachtet. Der WWF übernimmt die Betreuung und den Unterhalt der Stationen und wird dafür zukünftig Mittel bereitstellen.
Erste Planungen liegen vor und werden mit den Teams und den Partnern vor Ort abgestimmt. Der Bau der ersten Station hat begonnen, für den zweiten Bauplatz laufen gerade noch abschließende Untersuchungen: Denn es muss sichergestellt sein, dass er geeignet ist hinsichtlich der Verfügbarkeit von Wasser, Logistik, Sicherheit oder des Einflusses auf die Natur. Parallel werden alternative Bauplätze gesucht. Beide Stationen sollen noch vor Ende des Jahres 2021 betriebsbereit sein.
Der WWF will den einzigartigen Lebensraum der Mara langfristig für die bedrohte Tierwelt und die Menschen vor Ort erhalten. Die Wildhüter:innen, die vor Ort eine enorm wichtige Aufgabe beim Schutz der Wildtiere übernehmen, sollen mit den neuen Stationen eine angemessene Unterkunft erhalten.
- Unganisha
- Afrikanische Elefanten