Aber auch indirekt belasten Lebensmittel unsere Gesundheit. Weil für den Fleischhunger der wohlhabenderen Länder immer mehr Wälder und Naturflächen zerstört werden, steigt zum Beispiel das Risiko für Zoonosen. Viren wie SARS, Ebola, das Coronavirus oder ganz neue Viren können so von Wildtieren auf den Menschen übertragen werden. Die gesundheitlichen und finanziellen Folgen tragen wir alle.
Würde man den wahren Preis für ein Stück Fleisch nach dem True Cost Accounting berechnen, dann müssten sich nicht nur die Kosten für die Produktion, sondern auch für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten, für den Ausgleich von Umweltzerstörung und die Auswirkungen der Erderhitzung auf dem Preisschild wiederspiegeln. Tatsächlich ist es heute meist umgekehrt: Gesundes, nachhaltig erzeugtes Essen ist in der Regel teurer als billig produzierte Lebensmittel, obwohl diese viel höhere, sogenannte externe Kosten erzeugen.
Die wissenschaftliche Gruppe des UN-Gipfels für Ernährungssysteme UNFSS schätzt die derzeitigen externen Kosten der Ernährungssysteme auf 19,8 Billionen US Dollar. Das ist mehr als das Doppelte des derzeitigen weltweiten Nahrungsmittelkonsums von rund neun Billionen US Dollar.