Bereits im 19. Jahrhundert haben Forschungsarbeiten im Wattenmeer nicht mehr den „Originalzustand“ beschrieben, sondern ein vom Menschen in Teilen mitgeprägtes Ökosystem. Denn seit Jahrhunderten haben Menschen die Meerestiere wie Robben, Fische, Garnelen und Muscheln im Wattenmeer und der angrenzenden Nordsee genutzt. Nach und nach breitete sich der Einfluss des Menschen aus – natürliche Salzwiesen wurden eingedeicht, die Mündungen der Flussläufe verbaut. Die Motorisierung der Kutter sorgte ebenso wie eine steigende Nachfrage und bessere Transportmöglichkeiten für eine Intensivierung der Fischerei. Es wurden sogar Arten eingeführt, wie die Pazifische Auster für Freiland-Austernkulturen.
Mit den Folgen dieser historischen Entwicklung hat die Unterwasserwelt des Wattenmeeres noch heute zu kämpfen, trotz Einrichtung der Nationalparke Wattenmeer und Anerkennung als Weltnaturerbe.