In einem Land wie Kamerun mit schwächerer Rechtsstaatlichkeit besteht auch in WWF-Projektgebieten das Risiko von Menschenrechtsverletzungen. Eine Umfrage, die der WWF Kamerun unter Ranger:innen und Vertreter:innen von Polizei und Zoll im November 2020 durchgeführt hat, bestätigt: In puncto Menschenrechte hat die Ausbildung der Ranger:innen deutliche Schwächen.
Um zu gewährleisten, dass beim Kampf gegen die Wilderei und den illegalen Handel mit Wildtieren die Wahrung der Menschrechte oberste Priorität hat, hat der WWF gemeinsam mit dem kamerunischen Ministerium für Wälder und Wildtiere (MINFOF) eine Reihe von Sensibilisierungs- und Trainingsworkshops organsiert.
Neben Themen zur Wildtierkriminalität wie beispielsweise Kameruns nationale Strategie zur Wildereibekämpfung 2020 bis 2030, Methoden zur Identifizierung von Wildtierprodukten sowie Untersuchungs- und Verhörtechniken sind bei diesen Workshops allgemeine Menschenrechte und die Rechte der indigenen Völker zentraler Inhalt.
Auch die Umwelt- und Sozialstandards des WWF (Environmental and Social Safeguards Framework – ESSF) kommen in den Workshops zur Sprache. Dabei handelt es sich um Leitlinien, mit denen das Risiko von Menschenrechtsverletzungen rechtzeitig erkannt, vorgebeugt und reduziert werden kann. Das Ziel: Die Wahrung der Rechte der indigenen Bevölkerung muss integraler Bestandteil der Naturschutzarbeit in allen WWF-Projekten sein.