Gemeinsam mit einer Gruppe Baka- und Bantu-Frauen macht sich Therese auf den Weg zu einem der vielen Flüsse der Gegend, in denen die Garnelen leben. Um die Krebstiere zu fangen, waten die Fischerinnen im knietiefen Wasser und ziehen ihre Netze durch die leichte Strömung. Später räuchert Therese ihren Fang und verkauft die Garnelen schließlich über ihren Interessensverbund zu einem guten Preis an einen lokalen Händler. Das beschert ihr ein regelmäßiges Einkommen: Geld, das für sie den Unterschied ausmacht zwischen einem Leben von der Hand in den Mund und einem Leben mit mehr Sicherheit und einem positiven Blick auf die Zukunft. Denn eine gute Zukunft ist es, die sie ihren Kindern bieten will. Mit dem Schulgeld, das sie jetzt aufbringen kann, ist dafür ein wichtiger Schritt getan.
Der Lobéké-Nationalpark gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe Sangha Trinational und ist bekannt für seinen Artenreichtum, zu dem nicht nur die ‚ganz großen‘ wie der Waldelefant oder der Flachlandgorilla gehören, sondern eine schier unglaubliche Vielfalt an weniger bekannten Arten. Zum Beispiel die rund 130 verschiedenen Fischarten - oder eben auch die Süßwassergarnelen, die hier reichlich gedeihen. Im Nationalpark selbst unterliegt die Nutzung der natürlichen Ressourcen, sofern es überhaupt erlaubt ist, strengen Regeln. Außerhalb des Nationalparks hingegen können die Dorfbewohner in den Flüssen fischen und Garnelen fangen, um sie zu verkaufen.