Allein die Tatsache, jetzt hier sein zu können, es in dieses Gebiet geschafft zu haben, erzeugt ein Gefühl der Freude bei den Expeditionteilnehmer:innen. Ihre Aufgabe: ein Inventar der biologischen Vielfalt der Region zu erstellen. Sie sind auf der Suche nach den Säugetieren, Amphibien, Reptilien, Pflanzen, Schmetterlingen und Fledermäusen, die so viele Jahre zwischen Schützengräben, Tunneln, Kämpfen und Bombardierungen lebten.
Der Dschungel im Nationalpark Cordillera de los Picachos ist dicht und durchzogen von felsigen Schluchten. In diesem unwegsamen Gelände brachten die Wissenschaftler:innen Kamerafallen an und nutzten dazu das Wissen der Ex-Guerillas. „Sie haben Informationen, die für uns sehr wertvoll sind. Sie zeigen uns Orte, an denen sie die Tiere schon einmal gesehen haben“, erzählt Miguel Rodríguez, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung La Palmita. „Wir sind hier, um gemeinsam etwas aufzubauen.“
Alle Teilnehmer:innen der Expedition – Biolog:innen, Bewohner:innen des Bauernreservats Pato-Balsillas, Ranger:innen des Nationalparks, Forscher:innen der Stiftung La Palmita und Mitarbeiter:innen des WWF – teilen die Begeisterung darüber, ein Gebiet zu erforschen, in dem nur wenige zuvor waren. Angeführt von den einzigen Menschen, die unauslöschliche Erinnerungen an die Pfade und Wege in dem Gebiet haben, die einst dem Krieg dienten – den Ex-Guerilleros.