Arbeitsplätze, Einkommen, Wachstum, Investitionen – die Begriffe, die der brasilianische Präsident Michel Temer gebetsmühlenartig wiederholt, sprechen eine deutliche Sprache: die der Wirtschaft. Als Präsident des fünftgrößten Staates der Erde ist die Sicherung des Wohlstands seiner Landsleute sicherlich von enormer Bedeutung. Doch mit welchen Mitteln dieser Wohlstand erreicht werden soll, darüber scheiden sich die Geister. Denn Präsident Temer scheint den wohl größten Schatz seines Landes opfern zu wollen: die Regenwälder des Amazonas.
Am 29. August 2017 hatte Präsident Michel Temer praktisch über Nacht das RENCA-Gebiet für die Vergabe von Bergbaukonzessionen freigegeben. Sein Erlass 9.142/2017 hebt das Bergbauverbot auf einer Fläche von vier Millionen Hektar auf und gibt sie zur Ausbeutung durch die Bergbauindustrie frei. Bei dem betroffenen Gebiet handelt es sich um das sogenannte „RENCA“ (Reservas Nacionales de Cobe e Asociadas, dt. "Nationales Kupferreservat Brasiliens“). Bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe seines Dekrets traf Temer ein Sturm der Entrüstung.