Einst bewohnten Pandas große Teile Süd-Ost-Chinas sowie den Norden Myanmars und Vietnams. Heute finden wir die letzten Pandabären nur noch in einem halben Dutzend voneinander isolierten Bergregionen im Südwesten Chinas. Teile dieser Regionen sind bereits als Naturschutzreservate ausgewiesen. Etwa 33 Prozent der Pandas leben jedoch außerhalb dieser Reservate.

Etwa alle zehn Jahre werden die letzten Großen Pandas in China in einer umfassenden Bestandsuntersuchung von der chinesischen Forstbehörde in enger Zusammenarbeit mit dem WWF erfasst. Nach Abschluss der bislang umfassendsten und genauesten Panda-Zählung im Jahr 2014 wird ihr Bestand auf etwa 1.864 Tiere in freier Wildbahn geschätzt.
 

Auf den ersten Blick lieferte diese Bestandserhebung ein erfreuliches Ergebnis. Doch die Pandas leben in durch Straßen, Schienen und landwirtschaftliche Nutzflächen voneinander getrennten Waldgebieten. Diese „Panda-Gebiete“ sind viel zu klein. In vielen der isolierten Waldinseln leben weniger als 10 Pandas. Das erschwert, einander während der nur wenige Tage dauernden Paarungszeit zu finden. Zudem fehlt so ein ausreichender genetischer Austausch. Und nicht nur die menschlichen Nutzungsansprüche gefährden die seltenen Tiere:
 

  • Große Pandas werden aufgrund hoher Strafen zwar nur noch sehr selten gewildert, verenden aber immer wieder in Fallen, die für andere Tiere aufgestellt wurden.
     
  • Bambus stirbt in einem natürlichen Zyklus nach der Blüte in regelmäßigen Abständen in großen Gebieten ab. Erst viele Monate später treiben sie langsam wieder aus. Dies kann zum Hungertod der Pandas führen, wenn sie, bedingt durch Lebensraumzerstückelung, nicht mehr in andere Gebiete abwandern können, in denen es noch Bambus gibt.
     
  • Durch Inzest und daher Verringerung der genetischen Vielfalt erhöht sich die Gefahr der Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.
     
  • Jungtiere können schlechter in eigene Reviere abwandern, wenn sie selbständig werden. Sie landen manchmal in Siedlungen oder auf Straßen.
     

Kein Wunder also, dass der Große Panda trotz Aufklärung der Bevölkerung, Ausbildung von Wildhüter:innen, Einrichtung neuer Schutzgebiete mit Hilfe des WWF und trotz aller Maßnahmen der Behörden zur Verhinderung von Wilderei und illegaler Landnahme bis heute eines der großen Sorgenkinder im internationalen Naturschutz geblieben ist. Ohne diese Maßnahmen allerdings wäre er wahrscheinlich schon ausgestorben.
 

Deshalb wird der Große Panda trotz aller Naturschutzerfolge weiterhin als „gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN geführt und bedarf höchster Schutzanstrengungen, um auch in Zukunft zu überleben.

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