Am Beginn der Kooperation stand das Projekt zur Rettung des Großen Pandas. Über dieses beliebte, erst 1869 wissenschaftlich beschriebene und seit 1939 streng geschützte Wappentier Chinas wusste man bis dahin nur wenig – außer, dass es immer seltener wurde. Auf 1.500 Tiere schätzten Zoologen damals seinen Bestand. Mit Hilfe des WWF, der eine Million US-Dollar zur Verfügung stellte, wurde 1981 der Bau eines Forschungs- und Schutzzentrums für den Großen Panda im 200.000 Hektar großen Wolong-Reservat in der südwestchinesischen Provinz Sichuan in die Wege geleitet.
Zur gleichen Zeit begannen chinesische Wissenschaftler:innen unter Leitung des deutsch-amerikanischen Zoologen George Schaller im Auftrag des WWF damit, die Biologie und Lebensweise der „Bambusbären“ in ihren letzten Rückzugsgebieten – den unzugänglichen Bambus-Bergwäldern bis in 3.500 Meter Höhe – zu erforschen, um die Voraussetzungen für notwendige Schutzmaßnahmen zu schaffen. Was und wie viel essen Pandas? Wo halten sie sich bevorzugt auf und wo wandern sie? Wie groß sind ihre Reviere? Wie verhalten sie sich untereinander und wann pflanzen sie sich fort? Mit wie vielen Jungtieren? Diese und viele andere Fragen konnten nur durch Funk-Ortung ermittelt werden – also durch die Verfolgung einzelner, mit Sender-Halsbändern ausgestatteter Tiere. Denn trotz ihrer auffälligen schwarz-weißen Färbung sind die Pandabären im über vier Meter hohen Bambusdickicht und steilen Gelände nahezu unsichtbar.
Nach viereinhalb Jahren mühevollen Forschens wuchs die dramatische Erkenntnis: Es gibt nur noch 850 bis 1.100 Große Pandas. Das Schlimmste: Sie leben weit verstreut, durch Waldrodungen, Straßen, Siedlungen und landwirtschaftliche Nutzflächen voneinander isoliert.