„Wir haben in den letzten zwanzig Jahren eine große Anzahl an Waldelefanten verloren“, so Thomas Breuer, Referent für das Kongobecken und Koordinator für Afrikanische Waldelefanten beim WWF Deutschland.
„Waldelefanten haben ein viel langsameres Fortpflanzungsmuster als Savannenelefanten; und es dauert viel länger, bis sich ihre Populationen erholen.“ Dabei erbringt jeder lebende Waldelefant Klimaschutz-Dienstleistungen im Wert von Millionen. Ein einziger dieser Elefanten erhöht die Kohlenstoff-Speicherkapazität des Regenwaldes, in dem er lebt, um 9.500 Tonnen pro Quadratkilometer. Einer Studie von 2019 zufolge entspricht dies einem stolzen Marktwert von über 1,6 Millionen Euro, die ein einzelner Waldelefant in seinem Leben durch die Kohlenstoffbindung wert ist.
Diese Zahl beruht auf einer Annahme von ca. 23 Euro pro Tonne CO2, laut der Studie der durchschnittliche Marktpreis im Jahr 2019, sowie dem durchschnittlichen Einzugsgebiet eines Waldelefanten. Die Tiere schaffen also Kohlenstoffsenken von größtem Wert, was zusätzlich zu massiven Emissionsminderungen wichtig ist, um die Pariser Klimaziele zu erreichen: Gerade um die Elefanten zu schützen, die zu den ausdrücklichen Verlierern der Klimakrise gehören.
Gegen die Wilderei: Elefanten lebendig mehr wert als tot
Den monetären Wert von Wildtieren und Ökosystemen zu berechnen ist eine Methode, um dem Artenschutz auch unter ökonomischen Gesichtspunkten Bedeutung und Ausdruck zu verleihen. Ganz deutlich wird das am Beispiel der Waldelefanten, die lebendig für die Stabilisierung unser Klimas Millionen wert sind. Dagegen wird der Schwarzmarktpreis des Elfenbeins eines toten, gewilderten Elefanten auf vergleichsweise nur knapp 20.000 Euro geschätzt.
„Die Wilderei ändert auch das Verhalten der überlebenden Tiere“, erklärt Thomas Breuer. „Viele Elefanten haben keine Mütter mehr, können ihre Bewegungsmuster nicht mehr erlernen und sind zudem viel aggressiver, da sie Wilderei erlebt haben und nicht durch große Bullen kontrolliert werden.“