Schön ist er nicht gerade, aber gut geschmeckt hat er: Der Waldrapp. Einst als „Schleck“ und Leckerbissen für Festbanketts gepriesen, geriet der schräge Vogel hierzulande in Vergessenheit. Ausgestorben. Nur in Marokko hatten einige Exemplare in Freiheit überlebt. Ansonsten fand sich der schwarze Zugvogel mit der Punkfrisur nur noch in Zoos und Gehegen. Doch wie Phönix aus der Asche fasst der seltsame Rapp langsam in Deutschland und Österreich wieder Fuß.
Es muss nicht immer Panda, Tiger oder Nashorn sein. Auch hierzulande gibt es noch jede Menge spannende Tiere und Pflanzen; leider aber auch genauso viele Herausforderungen, um ihr Überleben zu sichern. Flächenfraß und Klimakrise, invasive Konkurrenz und Überfischung machen Bodenbrütern, Dorsch und Co das Leben schwer. Selbst das Comeback von Luchs, Waldrapp oder Kegelrobbe ist kein Selbstläufer. Wer mehr über den solche Probleme und wie man sie löst, erfahren möchte, kann bei unserem #Überleben Podcast tiefer in die Themen eintauchen.
Totgesagte leben länger – Wisente beißen sich durch
Ihre Hörner zierten schon die Helme der Germanen. Sie waren allerdings nicht die einzigen, die Appetit auf Frischfleisch aus Wald oder Prärie hatten. Und so ging es den Wildrindern jahrhundertelang ans Fell. In Amerika knallten Bufallo Bill und Co geschätzte 30 Millionen Bisons ab.
Der europäischen Variante der zotteligen Hornträger, dem Wisent, ging es kaum besser. Die letzten wilden Exemplare landeten nach dem zweiten Weltkrieg in den Mägen der hungernden Bevölkerung.
Und trotzdem hat die Art überlebt. Wie das gelang, ob sich die Huftiere auch in deutschen Wäldern etablieren können und wie aufwändig eine Wideransiedelung ist, darüber reden wir heute in #ÜberLeben mit Leonie Weltgen und Aurel Heidelberg. Leonie begleitet mit dem Projekt „Los Bonasos“ die Rückkehr von Wisenten aus Polen nach Deutschland und Aurel ist für den WWF als eine Art „Cowboy“ unterwegs. Er organisiert den „Treck“ der Wisente aus europäischen Gehegen in die Wildnis von Aserbaidschan.
Mehr über Wisente
Gefiederter Absturz – Vom stillen Sterben der Vögel
Er gilt als Klassiker unter den Horror-Filmen: Alfred Hitchcocks „Die Vögel“. Die Realität ist allerdings weitaus gruseliger als die Fiktion – zumindest für die Vögel. Als eine der ersten beschrieb die Situation Rachel Carson in ihrem Buch „Der stumme Frühling“, das ungefähr zur selben Zeit erschien wie der Filmschocker von 1963. Damals bedrohte vor allem das Insektengift DDT den Bruterfolg vieler Vogelarten. DDT ist seit langem verboten, doch der Sturzflug vieler Arten ging weiter. Inzwischen ist jede achte Vogelspezies vom Aussterben bedroht; mehr als die Hälfte verzeichnet massive Bestandseinbrüche.
Ob Feldlerche, Turteltaube oder Kiebitz, viele Bestände sind auch in Deutschland in einem dramatischen Sinkflug. Warum das so ist und was sich dagegen tun lässt, darüber sprechen wir heute bei #ÜberLeben mit Christoph Heinrich. Er ist Vorstand beim WWF Deutschland und er gehört zu den Kollegen, die sich oft und gerne mit dem Fernglas auf die Spur von Uferschnepfen, Rebhühnern und anderen Piepmätzen machen.
Auf der Abschussliste – Bayern will Fischottern ans Fell
Possierlich, niedlich, süß: Auf der Liste der beliebtesten Tiere dürften sie ziemlich weit oben stehen, aber eben nicht bei jedem. Die Rede ist von Ottern, genauer gesagt von Fischottern. Während in Hessen und anderswo das Comeback der Wassermarder bejubelt wird, will man den „Problem-Ottern“ in Bayern ans Fell. Sind die Tiere wirklich so knuddelig oder verbirgt sich hinter der putzigen Fassade ein finsterer Fischkiller, der die Karpfenzüchter in den Ruin treibt?
Der Otter polarisiert. Das zeigt auch eine WWF-Petition zur Rettung der Otter, die auf viel Zustimmung aber auch Kritik stieß. In #ÜberLeben kommt diesmal der Fischökologe Ruben van Treeck zu Wort, der sich für den WWF um die letzten frei fließenden Flüsse in Bayern kümmert. Dabei ist er immer mal wieder dem Otter auf der Spur.
Löwe als Haustier? Wildtiere in Privathaushalten
Tiger, Kängurus, Geckos – Tiere, die die meisten nur aus Zoos oder von Fernreisen kennen. Doch überraschenderweise findet man sie auch in deutschen Privathaushalten. Berichte über gefundene Löwenbabys, ausgebüxte Giftschlangen und sogar hüpfende Kängurus auf deutschen Wiesen verdeutlichen diese ungewöhnliche Situation.
Die Praxis der Wildtierhaltung ist in Deutschland größtenteils erlaubt, unterliegt jedoch den unterschiedlichen Gesetzen der Bundesländer. Diese regionalen Regelungen tragen zu einem großen Problem bei, das auch den illegalen Handel mit exotischen Arten fördert.
Eileen Wegner vom WWF Deutschland spricht in dieser Folge mit WWF-Expertin Katharina Hennemuth. Gemeinsam beleuchten sie, was in Deutschland in Bezug auf die Haltung von Wildtieren erlaubt ist, wie hoch die Sterblichkeitsrate von in der Wildnis gefangenen Tieren ist und welche verantwortungsvollen Alternativen es zum Schmusen mit einem Löwen auf dem Sofa gibt.
Zukunft Zoo – Zwischen Entertainment und Artenschutz
Heiß geliebt und hart kritisiert. Wir reden heute über Zoos. Ihr Image schwankt irgendwo zwischen Ponyhof, Tier-Gefängnis und Arche Noah. Können sie wirklich einen Beitrag zum Artenschutz leisten oder ist das nur ein Vorwand, um mit der Zuschaustellung exotischer Tiere Kasse zu machen? Wie sieht es hinter den Kulissen aus und wie real ist die präsentierte „heile Welt“ der Tiergärten wirklich?
Wir reden heute mit einem, der es wissen muss: Volker Homes. Der Biologe ist Geschaftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten in Deutschland, der Schweiz und Österreich und heute bei #ÜberLeben zu Gast .
Der Bär: gekommen um zu bleiben
Kommt er oder kommt er nicht? Der Bär. In Italien hat kurz vor Ostern eine Bärin einen Jogger getötet. Als sich herausstellte, dass es sich bei der „Problembärin“ um die Schwester des 2006 an der bayrischen Küpflalm erschossenen „Bruno“ handelte, war das Comeback von Meister Petz auch hierzulande wieder Gesprächsthema. Und als dann auch noch ein Exemplar in Bayern drei tote Schafe und Tatzenspuren im Schnee hinterließ, flammte die Debatte über das Zusammenleben von Mensch und Bär erst richtig auf.
In dieser Episode ordnen zwei WWF-Kolleg:innen die Fälle ein und liefern Hintergründe. Zu Gast diesmal: Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF Deutschland und die Biologin Sybille Klenzendorf. Sie arbeitet seit vielen Jahren zu Braunbären, Schwarzbären und Eisbären, damit Menschen und die Fellträger in den verschiedenen Regionen der Welt einigermaßen miteinander klar kommen.
Großstadtdschungel – Wilde Tiere in der Stadt
In Kenias Hauptstadt Nairobi leben Leoparden, die sich u.a. von Haushunden ernähren. Ganz so weit ist es hierzulande noch nicht, aber auch bei uns entdecken immer mehr wilde Tiere die Stadt als Lebensraum. Wanderfalken, Waschbären, Waldohreulen: Das Spektrum der tierischen Stadtbewohner ist breit. Allein in Berlin wurden 200 verschiedenen Wildtierarten ausgemacht. In ganz Deutschland sollen es 10.000 sein.
Über einige dieser Landflüchtlinge wollen wir heute in #ÜberLeben reden und zwar mit Albert Wotke, der beim WWF das Flächennaturschutzprogramm leitet. Er berichtet von Fast-Food für Füchse, Besuch vom Gartenrotschwanz und erzählt, warum es für Halsbandsittiche am Rhein so schön ist.
Das Comeback der Wölfe – Ein Raubtier kehrt zurück
Er ist wieder da: der Wolf. Vor 20 Jahren kam der erste zurück nach Deutschland. Mittlerweile leben hier wieder etwa 1.100 Exemplare!
Mit dem Raubtier kehrt auch die Debatte zurück, wieviel Wildnis wir hierzulande zulassen wollen. Der "„wilde“ Streit polarisiert und erhitzt die Gemüter. Die einen hassen den Wolf, die anderen lieben ihn. Kaum ein Tier sorgt für so viele Mythen, „Fake News“ und Aufreger-Schlagzeilen. Wölfe beherrschen den Wald und manchmal sogar die Regionalpolitik.
Was aber ist dran an all dem Wirbel um den Wolf? Ist er wirklich so gefährlich oder in Wirklichkeit vielmehr ein Opportunist, der sehr überlebensfähig und schlau ist?
Im aktuellen Podcast gibt WWF-Wolfsexperte Moritz Klose Einblicke und Informationen über den Wolf.
Mehr zum Wolf in Deutschland
Die Rückkehr des Europäischen Wisent in den Kaukasus
Vor fast 100 Jahren wurde der letzte freilebende Wisent im Kaukasus erlegt. Hätten nicht einige der Tiere durch das Engagement von Wisent-Schützern in Zoologischen Gärten überbelebt und wären nicht frühzeitig aufwendige Nachzuchtprogramme und später Wiederansiedlungsprogramme gestartet worden, wäre das größte Landsäugetier Europas fast ausgestorben. Heute streifen wieder Wisent-Herden durch einige Schutzgebiete Polens, Weißrusslands, Russlands, Rumäniens und andern meist Osteuropäischen Ländern durch die Wälder (z. B. im Bialowieza NP/Polen).
Seit 2019 kehrt der Wisent nun auch wieder nach Aserbaidschan zurück. In einem nationalen Wiederansiedlungsprogramm mit internationaler Beteiligung wurden im Frühjahr 2020 12 Wisente aus dem Europäischen Erhaltungszucht Programm in den Shahdag Nationalpark im östlichen großen Kaukasus transportiert. In kurzer Zeit haben sich die Wildrinder an ihren neuen Lebensraum gewöhnt und es wurden bereits drei Kälber geboren. Im November 2020 sollen fünf weitere Tiere von Berlin die 4.000 km weite Reise antreten.
Aurel Heidelberg, WWF-Experte für die Ökoregion Kaukasus, berichtet über seine Erfahrungen zum Schutz dieses beeindruckenden Großpflanzenfressers mit vielen Details und großen Herausforderungen bei der Rückkehr des Wisents in den Kaukasus.
Mehr dazu wie der WWF Wisente schützt
Fluglotsen für Zugvögel
Möglich wurde dies dank der Arbeit des Walrappteams in Tirol. Zwei der Naturschützer, Johannes Fritz und Helena Wehner, sind in dieser Folge bei unserem ÜberLeben Podcast zu Gast. Johannes Fritz berichtet wie vor 20 Jahren ein Hollywood-Film ihre Pläne inspiriert hat und wie aus einer Schnapsidee ein viel beachtetes Naturschutzprojekt wurde. Der Verhaltensbiologe hat für die Vögel sogar fliegen gelernt, obwohl ihm im Leichtflugzeug meistens schlecht wird.
Helena Wehner ist die Adoptivmutter von mehreren Dutzend Vogelküken, die sie aufgepäppelt hat. Sie erläutert, was ihre Schützlinge lernen müssen bevor sie in der Laguna di Orbitella, einem von den italienischen WWF Kollegen gemanagten Schutzgebiet, freigelassen werden. Sie berichtet aus ihrem Alltag als Vogelmama, welche Gefahren auf die Tiere lauern und warum manche Waldrappe Angst vor roten Socken haben.
Bärenalarm in Bayern
Er ist wieder da: Der Bär. Gesehen hat ihn noch niemand, aber er tappte im Herbst mehrfach in eine Fotofalle und wahrscheinlich ist er längst wieder im bayrisch-österreichischen Grenzgebiet unterwegs. Denn für Bären ist es allmählich an der Zeit, die Winterruhe zu beenden. Ob sich der pelzige Einwanderer langfristig in Deutschland niederlässt oder nur auf der Durchreise ist, bleibt abzuwarten.
Das Ganze erinnert ein wenig an JJ1, besser bekannt als Braunbär Bruno, der sich vor 15 Jahren nach Bayern verirrte und die halbe Republik in Atem hielt. Die Geschichte ging bekanntlich nicht gut aus. Nachdem der „Problembär“ zwei Dutzend Schafe gerissen hatte und sämtliche Fangversuche gescheitert waren, setzten drei Gewehrkugeln dem Treiben ein Ende. Bruno landete ausgestopft im Museum.
Bleibt zu hoffen, dass der Besuch des neuen Bären weniger blutig endet. In der neuen Folge von „ÜberLeben“ loten wir im Gespräch mit Moritz Klose aus, wie die Chancen stehen, dass sich mittelfristig weitere Artgenossen hier ansiedeln. Der Fachmann für europäische Beutegreifer beim WWF Deutschland berichtet vom Umgang mit den Tieren in den Karpaten und erzählt vom rumänischen Bärenwaisenhäusern. Er schildert überraschende Besuche im Campingzelt und verrät vor allem, wie man diese überlebt...
Die Wilderer sind unter uns – Verbrecher mit Gift und Flinte auf der Pirsch
Ein Mord schockte vor wenigen Wochen die Republik. Eine Gegend, in der sich normalerweise Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wurde zum Schauplatz eines Kapitalverbrechens. Zwei Wilderer in Rheinland-Pfalz erschossen aus Furcht vor Entdeckung zwei Polizisten. Viele Beobachter rieben sich angesichts der Dimension des Falls verwundert die Augen. Wilderei in Deutschland? Ist das nicht eher ein Delikt aus längst vergangenen Zeiten oder findet allenfalls auf fernen Kontinenten statt? Keineswegs. Über das Thema Wilderei und Artenkriminalität in Deutschland klärt uns heute bei #Überleben der Wildtierexperte des WWF, Moritz Klose, auf.
Von Spannern, Spinnern und Monarchen - Harte Zeiten für Schmetterlinge
Sie heißen "Brauner Bär" oder "Echter Sackträger". Manche gehören zur Familie der der "Eulen" und wieder andere gelten als "Monarchen". Die Rede ist nicht von Raubtieren, Greifvögeln oder Weihnachtsmännern. Nein. Wir reden über Schmetterlinge.
Um die müssen wir uns Sorgen machen. Der Bestand an Insekten ging seit den 90er Jahren um etwa 75 Prozent zurück. Das traf auch die bunten Flattermänner aus unseren Vorgärten. Wo sind sie geblieben, die Pfauenaugen, Kohlweißlinge und Zitronenfalter?
Dieser Frage gehen wir in der heutigen Episode von #ÜberLeben gemeinsam mit Josephine Kuczyk nach. Die Biologin ist eine, die es wissen muss. Sie managt für den WWF das Projekt „Brommi“ am Schaalsee in Schleswig-Holstein. Dabei geht es darum, fünf deutsche Biosphärenreservate zu Modelllandschaften für den Insektenschutz weiter zu entwickeln. Sie selbst beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Schmetterlingen und hat einiges über die Falter zu erzählen.
Mehr zu Schmetterlingen und Insekten
Besuch beim „Wespen-Flüsterer“
Es ist Pflaumenkuchenzeit und mit dem Kuchen kommen leider auch die Wespen. Dieses Jahr soll ein ganz besonders fieses Wespenjahr werden. Ob das stimmt, wir wissen es nicht so genau.
Aber einer, der es wissen könnte, ist in dieser Episode von #ÜberLeben zu Gast, Florian Lauer ist so eine Art „Wespenversteher“. Er verantwortet beim WWF das so genannte „BROMMI-Projekt“. Dabei geht es darum, die Überlebenschancen für Insekten wieder zu verbessern. Und zu den Insekten gehören bekanntlich auch die die schwarz gelben Plagegeister. Wir erfahren etwas über fliegende „Dementoren“ und ob man ihnen mit Wasserpistolen die Laune verderben kann.
Mücken – Auf der Spur der geflügelten Plagegeister
Gäbe es eine Sympathie-Skala im Tierreich, würden sie wahrscheinlich irgendwo zwischen Bandwürmern und Kanalratten landen: die Rede ist von Mücken. Mit steigenden Temperaturen tauchen die summenden Plagegeister wieder auf, aus Tümpeln, Pfützen und Regentonnen. Gelegenheit für uns, die sechsbeinigen Insekten genauer unter die Lupe zu nehmen.
Zu Gast ist diesmal eine Expertin, die die Jagd auf die Blutsauger und ihre Erforschung zum Beruf gemacht hat: Dr. Doreen Werner vom Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (kurz ZALF) in Müncheberg. Sie verantwortet dort den so genannten „Mückenatlas“.
Was es damit auf sich hat, welche Rolle Mücken im Ökosystem spielen und wie die Insekten als Virentaxi für diverse Krankheitserreger funktionieren, dazu mehr in dieser Episode von #ÜberLeben.
Maja und ihre wilden Verwandten - Von Bienen, Blüten und Bestäubern
Sie sind wieder da. Mit dem Sprießen der ersten Schneeglöckchen und Krokusse beginnt es allmählich wieder zu brummen in unseren Gärten und in Wald und Flur. Die Rede ist von Bienen, denen wir heute eine Episode von #ÜberLeben widmen.
Von Killerinsekten und Superbestäubern bis hin zu Gelee Royale und Erdbeertorte, wir nutzen die Gelegenheit, unseren Bienenexperten Fabian Lauer alles zu fragen, was uns zu den angeblich so fleißigen Insekten einfällt.