Nach sieben Tagen haben sich bereits über 43.000 Menschen am WWF-Eil-Appell gegen die Abschussfreigabe von Fischottern in Bayern beteiligt. Darin fordern der WWF und die Unterzeichnenden Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (beide CSU) auf, die Abschussgenehmigung für Fischotter in Bayern sofort zurückzunehmen. Die bayerische Staatsregierung hat kürzlich den Abschuss von Fischottern in Niederbayern und der Oberpfalz zum Schutz der Teichwirtschaft erlaubt.
„Wir merken, dass das Thema die Menschen bewegt. Fischotter gehören zu Bayern wie Alpenpanorama und Lederhosen. Sie sind streng geschützt, Markus Söder hat wohl den Schuss nicht gehört“, sagt Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF Deutschland. Die Rückkehr der Fischotter nach Bayern ist das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen von Naturschützer:innen. Klose sagt: „Mit der Generalvollmacht für die willkürliche Entnahme von Ottern setzt die bayerische Staatsregierung diesen Erfolg nun aufs Spiel. Es ist zudem das erste Mal, dass sich eine Landesregierung so deutlich über geltendes Artenschutzrecht hinwegsetzt.“ Dabei bringen die Abschüsse von Fischottern den Teichwirt:innen wenig. Wird in einem Revier ein Fischotter entnommen, dauert es meist nicht lange, bis ein anderer Otter das frei gewordene Revier wieder besetzt.
Um den Mensch-Tier-Konflikt zu befrieden, sollte die Landesregierung stattdessen auf Aufklärung und bessere Schutzmaßnahmen setzen, so der WWF. „Zäune oder Präventionszahlungen und Beratung sind langfristig deutlich effektiver, um den Konflikt zwischen Fischotter und Teichwirten zu lösen, ohne den Fischotter als Art zu gefährden“, so Klose.
Link zum Eil-Appell: Rettet die bayerischen Otter! | WWF