Nachbesserung beim Management nötig: WWF fordert Hilfe für Weidetierhalter

Am Mittwoch wurden zwei Schafe im bayerischen Rosenheim offenbar von einem Bären gerissen. Hierzu erklärt Moritz Klose, Programmleiter Wildtiere Deutschland und Europa beim WWF Deutschland:

 

„Die bayerische Staatsregierung muss endlich beim Herdenschutz nacharbeiten. Die Tierhalter und Wanderschäfer im Freistaat werden mit den Herausforderungen, die sich durch das Auftauchen eines Bären stellen, bislang allein gelassen. Derzeit sind Zäune und Herdenschutzhunde nur in den ausgewiesenen, bayerischen Wolfsgebieten förderfähig. Zur Vorbereitung auf den Bären bekommen Weidetierhalter aber keine Herdenschutzmaßnahmen finanziert.

Auch in den bayerischen Alpen ist Herdenschutz möglich. Neben Zäunen und Herdenschutzhunden muss in Zukunft insbesondere die Behirtung als wirkungsvolle Herdenschutzmaßnahme gefördert werden. Im Gegensatz zur Schweiz und Österreich haben wir leide keine Tradition der Hirten. Obwohl sogar EU Gelder für die Zahlung von Hirtengehältern verfügbar sind, ruft Bayern diese nicht ab. Auch eine Ausbildung für Hirten gibt es in Bayern nicht.

Diese Missstände müssen schnellstmöglich behoben werden. Artenschutz und Weidetierhaltung dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die Akzeptanz des Bären in Bayern hängt auch maßgeblich davon ab, dass den Betroffenen finanziell geholfen wird.“

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin (aktuell im Sabbatical)