Europas Klima verändert sich: Der Winter ist zu warm, der Frühling zu früh und es folgen Hitzewellen und Dürren im Sommer und Herbst. Global gesehen war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Industrialisierung mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Es ist absehbar, dass die Temperaturen in Zukunft weiter steigen werden. Diese Veränderungen haben spürbare Folgen wie Überschwemmungen und Ernteausfälle. Der Schutz des Klimas ist eines der vier zentralen Themen unserer Partnerschaft mit EDEKA.

Das Unternehmen hat sich als erster deutscher Lebensmitteleinzelhändler den Netto-Null-Zielen der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Eindämmung des Klimawandels verpflichtet. Bis 2045 sollen die eigenen Treibhausgasemissionen durch Vermeidung und Energieeffizienzmaßnahmen entsprechend verringert werden. Das Zieljahr für die eigenen Liegenschaften (Scope 1+2) ist 2032. Die SBTi gibt den Reduktionspfad vor, womit ein Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel unterstützt. Dieses Ziel wurde von der internationalen Weltgemeinschaft auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris festgelegt und soll die globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit unter 1,5 Grad halten. Unter dieser Schwelle gelten die Risiken der Erderwärmung mit ihren schwerwiegenden Folgen als noch kontrollierbar. Die Ziele gelten verbindlich für die EDEKA-Zentrale, einschließlich Netto Marken-Discount und budni.

Einige Zwischenschritte hat EDEKA bereits erreicht: Die Klimabilanzen der Jahre 2017 und 2022 belegen, dass die absoluten Treibhausgasemissionen (Scope 1+2) von 2017 bis 2022 um 34 Prozent zurück gegangen sind. Darüber hinaus hat EDEKA auf Basis der Klimabilanzen und weiterer Analysen Schwachstellen identifiziert, also Prozesse und Produkte, die besonders viele Treibhausgase verursachen.

Ein Großteil der Treibhausgasemissionen entsteht beim Anbau und der Produktion der Lebensmittel (Scope 3). Um also wirksamen Klimaschutz zu betreiben, muss auch in der Lieferkette der Eigenmarkenprodukte angesetzt werden. Dazu haben wir analysieren lassen, welche Produktgruppen einerseits besonders viel Emissionen verursachen und anderseits auch stark nachgefragt sind. Zugleich gehen wir auf die Produzenten der EDEKA-Eigenmarken zu, um gemeinsam daran zu arbeiten, die eigene Verarbeitung sowie ihre Lieferketten klimaverträglicher zu gestalten.

Beispiele für Klimaziele im Einzelnen

Erhöhte Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien sind ein wichtiger Baustein in der Klimaschutzstrategie von EDEKA. So soll neben einer klimafreundlicheren Logistik, der Energiebedarf der eigenen Produktionsstätten, Logistikstandorte und Bürogebäude verringert und zugleich die Energieversorgung bis 2030 auf 100 Prozent erneuerbare Energie umgestellt werden.

Bis Ende 2025 soll der Klimafußabdruck aller Eigenmarkenprodukte ermittelt werden. Daraus wird abgleitet, wie sich Treibhausgase in den Lieferketten verringern lassen und dann daran gearbeitet, die Eigenmarkenprodukte klimafreundlicher zu gestalten. EDEKA motiviert außerdem seine Eigen- und Fremdmarkenlieferanten, sich validierte wissenschaftsbasierte Klimaziele zu setzen, die das 1,5-Grad-Limit unterstützen.

In einem Pilotprojekt soll die klimaschonendere Herstellung von Lebensmitteln erprobt werden.

Mehr dazu, wo EDEKA bei der Erreichung der Ziele steht, verrät

der aktuelle Fortschrittsbericht

.

Interview mit Franziska Velt, Klimaschutz-Expertin im EDEKA-Team des WWF

Franziska Velt © Kathrin Tschirner / WWF
Franziska Velt © Kathrin Tschirner / WWF

Warum ist Klimaschutz in der Kooperation ein Thema?

Die Erderhitzung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Durch die Nutzung von fossilen Energieträgern, Entwaldung und zu hohem Konsum tierischer Produkte steigen die Treibhausgasemissionen und in der Folge die globalen Durchschnittstemperaturen an. Längere Trockenheit und dann plötzlich heftige Unwetter sind ein Vorgeschmack darauf, wie die Erderhitzung sich hierzulande bemerkbar machen kann. Ernteausfälle führen wiederum zu Preissteigerungen und machen deutlich, dass auch der Lebensmitteleinzelhandel direkt von den Folgen betroffen ist. 

Unsere Lebensweise muss sich daher ändern und damit auch die Art, wie wir wirtschaften. Im Lebensmitteleinzelhandel ist da vor allem die Lieferkette der vielen Produkte wichtig. Vom Anbau über die Herstellung, die Verpackung, den Transport bis zum Verkauf an die Endkonsumenten, aber auch deren Ernährungsgewohnheiten müssen klimaschonender werden. 

Wie funktioniert Klimaschutz bei EDEKA?

Zuerst einmal mussten wir genau untersuchen, welche Treibhausgasemissionen bei EDEKA entstehen, wo sie entstehen und wie hoch sie sind. Die ganzen Daten fließen zusammen in einen Ausgangswert, der den Ist-Zustand festhält. Auf dieser Basis hat sich EDEKA dann Ziele gesetzt. Die Treibhausgasemissionen von EDEKA Zentrale, Netto Marken-Discount und budni sollen bis 2045 um auf Netto-Null sinken im Vergleich zum Basisjahr 2022. Dazu hat sich EDEKA der Science Based Targets Initiative (SBTi) angeschlossen, die Unternehmen bei der Formulierung und Validierung von Klimazielen unterstützt. 

Der Großteil der CO2-Emissionen entsteht jedoch nicht direkt bei EDEKA, sondern durch die dort verkauften Produkte. Die klimafreundlichere Erzeugung und Sortimentsgestaltung ist daher ein Schwerpunktthema der Kooperation.

Welchen Beitrag können Verbraucher leisten, um ebenfalls zum Klimaschutz beizutragen?

Eine klimafreundliche Ernährung ist pflanzenbetont. Es geht darum, wenig Fleisch und andere tierische Produkte zu essen oder bestenfalls darauf zu verzichten und sich vorwiegend ökologisch, regional, saisonal und pflanzlich zu ernähren. Tierische Proteinlieferanten sollten durch möglichst viel pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte zum Beispiel in Form von Linsen und Bohnen, Nüsse und Saaten ersetzt werden. Ein weiterer Tipp ist es, Reste zu verwerten, statt sie wegzuwerfen. 

Um auch auf Kundenseite eine Veränderung hin zu einer klimafreundlicheren Lebensweise zu ermöglichen, müssen wir als EDEKA und WWF ausreichend Informationen bereitstellen und die Kundinnen und Kunden auf dem Weg mitnehmen: Dabei helfen Webseiten und Social Media, aber auch Aufsteller in den Märkten oder Broschüren sowie die EDEKA-Magazine. 

EDEKA UND DER WWF

Holzstücke in Rumänien mit EDEKA Logo © James Morgan / WWF
EDEKA und Holz und Papier
Wälder liefern für viele Alltagsprodukte den Rohstoff Holz. Hier setzen WWF und EDEKA an.
Mehr erfahren
Palmöl Früchte auf einer Plantage in Sumatra mit EDEKA Logo © James Morgan / WWF International
EDEKA und Palmöl
Palmöl steckt in vielen Produkten. Mit den Anbauflächen wachsen auch die Probleme.
Mehr erfahren
Bananen mit EDEKA Logo © David Lawson / WWF-UK
EDEKA und Bananen
WWF und EDEKA fördern einen sozialverträglichen Anbau konventioneller Bananen.
Mehr erfahren
Sojabohne mit EDEKA Logo © saraTM / iStock / Getty Images Plus
EDEKA und Soja
WWF und EDEKA unterstützen heimische Futtermittel und die Verbesserung der Sojaproduktion.
Mehr erfahren
Bewässerung in Marokko mit EDEKA Logo © Michel Gunther / WWF
EDEKA und Süßwasser
WWF und EDEKA analysieren Eigenmarkenprodukte auf Wasserrisiken in den Produktionsgebieten
Mehr erfahren
Glasbehälter mit EDEKA-Logo © GettyImages
EDEKA und Verpackungen
So nützlich Verpackungen sind: Ihre Herstellung und Entsorgung belastet die Umwelt.
Mehr erfahren
Landwirtschaft Maisfeld mit EDEKA Logo © Sonja Ritter / WWF
EDEKA und Beschaffungsmanagement
Der weltweite Anbau der Argrarrohstoffe verursacht ökologische und soziale Probleme.
Mehr erfahren
Edeka Eingang mit Kundin und Logo © EDEKA
EDEKA - regionales Engagement
Regionale EDEKA Märkte schaffen die Einweg-Plastiktüte ab. Stattdessen setzen wir auf PET.
Mehr erfahren
Vogel mit EDEKA Logo © Ola Jennersten / WWF Schweden
EDEKA und Landwirtschaft
WWF und EDEKA fördern die Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Mehr erfahren
Zitronen mit EDEKA Logo © Jason Houston / WWF-US
EDEKA und Zitrusfrüchte
Der WWF und EDEKA unterstützen Projekte zu nachhaltigem Zitrusfruchtanbau.
Mehr erfahren
  • Winderenergie als Zukunft © GettyImages / Tobias Barth / iStock Getty / Images Plus Klima & Energie

    Dürren, Überflutungen, Stürme: Immer häufiger und heftiger führt der Klimawandel zu Tod und Verwüstung. Weiterlesen ...

Sylvia Ratzlaff

Pressereferentin / WWF Deutschland

Miriam Heimberg

Unternehmenskommunikation / EDEKA