Der Aufbau von Gemeindeschutzgebieten und nachhaltiger Land- und Viehwirtschaft, die Wiederherstellung von Waldlandschaften und die Entschärfung von Mensch-Wildtier-Konflikten sind nur einige Beispiele für die Arbeit des WWF vor Ort. Was der WWF in den vergangenen Monaten konkret erreicht hat, haben wir hier für Sie beispielhaft zusammengestellt.
Amboseli-Kilimanjaro ist der Name einer von drei Ökoregionen, die zur Naturschutzinitiative „Unganisha“ gehören. Der WWF ist in der Region mit zahlreichen Projekten aktiv und arbeitet gemeinsam mit der Bevölkerung an einer nachhaltigen und gesunden Zukunft für Mensch und Tier.
Wasserkrise in der Region Kunchu entschärft
Eine wichtige Wasserquelle, die über 300 Haushalte und eine Grundschule in der Region Kunchu versorgt, liefert nach Monaten endlich wieder ausreichend Wasser. Acht Monate lang kam nur wenig Wasser aus dem Bohrloch. Grund waren verstopfte Rohre. Der WWF half, die Rohre des bereits 1945 gebauten Brunnens frei zu spülen.
Die Wasserstelle ist auch für die Tiere der Region von großer Bedeutung, denn in Dürrezeiten sind sowohl Haus- als auch Wildtiere auf das Wasser angewiesen. Das Gebiet dient als wichtiger Wildtierkorridor und der verbesserte Zugang zu Wasser trägt dazu bei, Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu reduzieren.
Elefanten auf dem Schulweg
Für Schülerinnen und Schüler in der Amboseli-Region gehören Begegnungen mit Elefanten zum Alltag. Das macht sie aber nicht weniger gefährlich. Elefanten sind groß und schwer, bei Begegnungen zwischen Mensch und Tier kommt es immer wieder zu Verletzungen – bei Mensch und Elefant. In der Amboseli-Region versucht der WWF, solche Konflikte zu vermeiden.
Zu den konfliktmindernden Maßnahmen gehören zum Beispiel solarbetriebene Brunnen mit getrennten Trögen für Nutz- und Wildtiere sowie separate Brunnen für die Gemeindemitglieder. Solarbetriebene Elefantenschutzzäune um Schulen herum schaffen eine sichere Umgebung für die Schüler:innen. Darüber hinaus hat der WWF die Gehege der Viehbestände mit solarbetriebenen Blinklichtern ausgestattet, die Wildtiere wie Löwen und Hyänen abschrecken.
Mit Imkerei Lebensgrundlagen verbessern
Frauen aus den Gemeinden Rombo, Namelok, Kitirua und Mashenani wurden unter Anleitung des WWF in der Imkerei geschult und mit Bienenstöcken ausgestattet. Lange Zeit blieben die Bienenstöcke leer, doch die Frauen gaben nicht auf und besuchten weitere Imkerkurse.
Ihre Hartnäckigkeit wurde belohnt, die Bienen nahmen die Stöcke an und aus den einst leeren Bienenstöcken wurden große Völker. Dieser Erfolg sprach sich schnell herum und inspirierte Frauen aus Nachbargemeinden, sich ebenfalls in der Imkerei ausbilden zu lassen und in die Bienenzucht einzusteigen.
Für die Frauen bedeutet die Imkerei eine Verbesserung ihrer Lebensgrundlage: Durch den Verkauf von Bienenprodukten können sie ein Einkommen erwirtschaften, und da die Bienen auf eine gesunde Vegetation angewiesen sind, setzen sich die Frauen für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein, um das Gedeihen ihrer Bienenpopulationen zu sichern.
Die Community Scouts von Nasaru Olosho
Das Gemeindeschutzgebiet Nasaru Olosho ist ein wichtiger Korridor für Wildtiere, die vom Eselenkei-Nationalpark zum Chyulu-Nationalpark wandern. Hier, inmitten von weiten Graslandschaften und Akazienwäldern, ist das empfindliche Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier bedroht. Der Artenreichtum der Region bringt auch Herausforderungen mit sich. Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren sind allgegenwärtig.
Um diese Probleme zu bekämpfen, hat der WWF in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Gemeindeschutzgebietes Nasaru Olosho 36 Community Scouts (Gemeinde-Wildhüter:innen) ausgebildet. Sie wurden in der Feldarbeit und zum Thema Menschenrechte im Naturschutz geschult. Außerdem wurden die Wildhüter:innen mit wichtiger Ausrüstung für ihre Arbeit ausgestattet, darunter Uniformen und Motorräder – unverzichtbar, denn die Wildhüter:innen decken ein Gebiet von 684 Quadratkilometern ab und jede:r von ihnen legt schätzungsweise 19,5 Kilometer pro Tag zurück.
Mit Beginn der Trockenzeit nehmen die Spannungen zwischen Mensch und Tier zu. Wildtiere wie Elefanten fressen die Ernte auf den Feldern, Löwen und andere Beutegreifer reißen das Vieh – das erhitzt die Gemüter. Doch dank der Bemühungen der Wildhüter:innen des Nasaru Olosho Gemeindeschutzgebietes können viele Konflikte friedlich beigelegt werden.
Tollwut-Impfkampagne in Amboseli
Die Sorge vor einer Ausbreitung der Tollwut im Amboseli-Chyulu-Gebiet ist groß. Aus diesem Grund hat der WWF Kenia in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden eine groß angelegte Impfkampagne für Haushunde in den Dörfern der Region gestartet. Ziel ist es, die Ausbreitung der Tollwut einzudämmen und Menschen und Wildtiere zu schützen.
Ungeimpfte Haushunde sind die Hauptüberträger der Krankheit und wirken durch den Kontakt mit Wildtieren als Multiplikatoren der Krankheit. Deshalb ist die Impfung von Haushunden die wirksamste Methode, um die Übertragung der Tollwut auf andere Arten einzudämmen. Sieben Tage lang war ein Team von zwölf Impfhelfer:innen in vier Dörfern unterwegs und hat dabei mehr als 300 Haushunde geimpft und damit mindestens 80 Prozent der Hundepopulation in den betreffenden Dörfern erreicht. Zusätzlich zu den Impfungen wurden Schulungen zum verantwortungsvollen Umgang mit Hunden durchgeführt.
Gezielte Impfkampagnen wie diese sind ein entscheidender Schritt zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier in der Region.
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Unganisha
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Amboseli-Kilimanjaro
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Kenia und Tansania