Am 2. Februar 1971 verpflichtete sich die internationale Staatengemeinschaft zum Schutz der Feuchtgebiete. Die sogenannte Ramsar-Konvention (Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel) gilt als das älteste internationale Vertragswerk zum Naturschutz. Inzwischen haben über 164 Länder den Vertrag ratifiziert. Seit dem Jahr 1995 wird der 2. Februar zudem auf der ganzen Welt als Tag der Feuchtgebiete gefeiert.
Die Moxos-Ebene im Tiefland von Bolivien gilt als eines der wichtigsten Feuchtbiotope der Welt. Seit dem 2. Februar 2013 steht diese Überschwemmungssavanne unter Naturschutz und ist damit das größte, geschützte Feuchtgebiet der Welt.
Moxos-Ebene wird unter Schutz gestellt
Genau 42 Jahre nach der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention feierte der Naturschutz einen ganz besonderen Erfolg. Die Moxos-Ebene, eine gigantische Überschwemmungssavanne im zentralen Tiefland von Bolivien, konnte unter Schutz gestellt werden. Damit sind die „Llanos de Moxos“ das größte, unter Schutz stehende Feuchtgebiet der Welt.
„Der WWF gratuliert der bolivianischen Regierung für ihr großes Engagement, um dieses einzigartige Ökosystem zu bewahren“, sagte Jim Leape, Generaldirektor des WWF International. „Das Amazonasbecken ist nicht nur die Heimat einer Vielzahl von endemischen Tier-und Pflanzenarten, sondern auch von mehreren Millionen Menschen. Darüber hinaus erfüllt es eine entscheidende Rolle als Klimaregulator, von dem wir alle auf dem Globus abhängig sind. Die Feuchtgebiete im Amazonas nehmen dafür eine Schlüsselfunktion ein.“
Der WWF hat entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen, da er auf Bitte der bolivianischen Regierung die entsprechenden Studien durchgeführt, die Bevölkerung aufgeklärt und am eigentlichen Antrag mitgearbeitet hat.
Heimat seltener Arten
Die geschützte Fläche umfasst über 6,9 Millionen Hektar, das entspricht der Größe der beiden Staaten Niederlande und Belgien. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Grenze zwischen Bolivien und Brasilien. Die Überschwemmungssavanne wird in regelmäßigen Abständen natürlich geflutet, bevor sie anschließend wieder austrocknet. Bislang wurden hier insgesamt 131 Säugetier-, 568 Vogel-, 62 Amphibien-, 625 Fisch-, und über 1.000 verschiedene Pflanzenarten entdeckt. Darunter befinden sich einige vom Aussterben bedrohte Spezies, wie der bolivianische Flussdelfin und der Riesenotter.
„Dieses Feuchtbiotop besitzt eine herausragende Bedeutung für unsere Erde. Dass die Moxos-Ebene nun ein international geschütztes Ökosystem ist, verdeutlicht diese Bedeutung und wir sind sehr stolz darüber, dass wir als bolivianische Regierung diese Ausweisung erreichen konnten. Dank gilt allerdings auch allen Menschen, die uns dabei unterstützt haben“, sagte Juan Pablo Cardozo Arnez, der Umweltminister Boliviens. „Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem wirklich harmonischem Zusammenleben zwischen uns Menschen und unserer Umwelt.“
Die gesamte Region wird von drei großen Flüssen durchzogen, den Beni im Westen, den Iténez im Osten und den Mamoré in der Zentralregion. Alle drei vereinen sich schließlich zum Río Madeira, einem der größten Nebenflüsse des Amazonas. In seiner natürlichen Funktion als Überschwemmungssavanne schützt das Feuchtbiotop vor Überflutungen sowie als Wasserspeicher für die Trockenzeit und ist somit für den Erhalt des gesamten regionalen Hydrokreislaufes verantwortlich.
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