Der Süden des Bundesstaates Amazonas, wo die WWF-Hilfsgüter verteilt werden, ist von Umweltverbrechen gezeichnet. Mehr als 90 Prozent der Entwaldung des gesamten Bundesstaates und über zwei Drittel der Brände konzentrierten sich 2020 auf diese Region. In den Wäldern, von denen die Menschen hier leben, klaffen riesige Löcher. Die Gemeinden sind durch Landraub bedroht, verarmt und von Gesundheits- wie Bildungspolitik im Stich gelassen.
„Der Amazonas mit seiner Vielfalt an Menschen, Wäldern und Flüssen ist unendlich schön, wunderschön, geradezu poetisch. Aber den Amazonas vor Ort zu erleben, ist eine andere Geschichte.“ Izac Theobald ist als Naturschutztechniker des WWF Brasilien an Planung und Durchführung der Hilfsaktion beteiligt. „Täglich dort zu sein und die Schwierigkeiten zu erleben, die die Menschen täglich durchmachen. Dazu den Mangel an Unterstützung und eine Politik, die nicht ankommt. Das ist wirklich hart.“
Die Krise verstärkt die Ungleichheiten und verschärft gleichzeitig die Gefahr von noch mehr Raubbau an der Natur. Langfristigen Schutz der Wälder kann es nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort geben. Und diese brauchen jetzt Hilfe.
Die Nothilfemaßnahmen finden im Rahmen eines vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Projektes statt. Der WWF setzt diese zusammen mit der Allianz für nachhaltige Entwicklung im Süden des Amazonas und der Koordination der indigenen Organisationen des brasilianischen Amazonasgebietes (COIAB) um.