Am 9. Juni 2024 haben bei der Europawahl neben Deutschland 26 weitere EU-Staaten über die künftige Zusammensetzung des Europaparlaments abgestimmt. Trotz deutlicher Zugewinne der rechtsextremen Parteien haben in Europa – anders als teils vorausgesagt – die demokratischen Parteien gesiegt. Nichtsdestotrotz: Der Rechtsruck ist erschreckend und das Wahlergebnis wird sich auf die Naturschutz- und Klima- und Umweltpolitik der kommenden Jahre auswirken.

Es ist tragisch, dass populistische und rechtsextreme Parteien in Deutschland und überall in Europa Zulauf haben, obwohl sie keine Antworten auf die drängendsten Zukunftsfragen haben.

Deswegen gilt für uns und für alle, denen unser lebendiger Planet am Herzen liegt jetzt nach der Europawahl: Weitermachen!

Die Brandmauer muss halten

Auch der WWF war bei der Demo gegen rechts dabei © Jörg Farys / WWF Deutschland
In einem breiten zivilgesellschaftlichem Bündnis hat der WWF Demos für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus im ganzen Land unterstützt. © Jörg Farys / WWF Deutschland

Für die demokratischen Parteien im Europaparlament bedeutet dies: Lasst den Wahlkampf nun hinter euch. Arbeitet gemeinsam an Lösungen. Kehrt zurück zu fachlich fundierten Debatten statt populistische Attacken gegeneinander zu fahren.

Die Herausforderungen, die die Abgeordneten dabei zu bewältigen haben, sind vielfältig. Sicherheitskrise. Klimakrise. Artenkrise. Energiekrise. Der Physik sind Wahlergebnisse egal. Klimaschutz bleibt alternativlos.

Für den Wahlsieger, die Union, bedeutete dies, jetzt Verantwortung zu übernehmen. Denn eine der größten Aufgaben des neu gewählten Europaparlamentes wird es sein, den Green Deal fortzuführen und damit auch die europäische Wirtschaft fit für die Zukunft zu machen. Nur so kann die EU für Sicherheit und Wohlstand der Europäer:innen sorgen.

Klimaschutz bringt Sicherheit

Hochwasser 2024, die Lahn bei Heichelheim © IMAGO Jan Eifert

In den letzten Monaten ist die Klima- und Artenkrise bei vielen Menschen eher in den Hintergrund gerückt. Der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und andere dringende Themen haben unsere Aufmerksamkeit beansprucht. Doch die Überflutungen in Süddeutschland sind eine grausame Erinnerung daran, dass wir die Klimakrise nicht ignorieren können und sie zeigen, dass die Sicherheit von allen Menschen in Europa von einer konsequenten und sozialen Klimapolitik und einer intakten Natur abhängt. Alle Politiker:innen müssen jetzt handeln, um solche und noch schlimmere Katastrophen in Zukunft zu verhindern und unsere Lebensgrundlagen zu schützen.

Hunderttausende auf der Straße

Insgesamt waren 240.000 Menschen bei den Demos gegen Rechts auf den Beinen © Jöry Farys / WWF Deutschland
240.000 Menschen waren bei den Demos gegen Rechtsextremismus auf den Straßen © Jörg Farys / WWF Deutschland

Am Wochenende vor der Wahl sind in Deutschland 150.000 Menschen auf die Straße gegangen, um ein starkes Zeichen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus zu setzen. Am Samstag waren das in Berlin 30.000, in Frankfurt am Main 36.000, in Leipzig 15.000 und in Dresden 8.000 Menschen. Bereits am Freitag hatten in Hamburg ebenfalls 30.000 Menschen demonstriert. Damit sind in den letzten Wochen 240.000 Menschen bei 265 Demonstrationen auf die Straße gegangen, um dem Aufruf des breiten Bündnisses „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen“ zu folgen, in dem auch der WWF Deutschland Mitglied ist.

Danke den vielen hunderttausenden Menschen, die mit uns für die Demokratie und für eine progressive EU-Politik gekämpft haben, die Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellt. Egal ob auf der Straße bei unseren Demos und Demokratiefesten im ganzen Land, zuhause am Küchentisch - oder in der Wahlkabine.

„Die EU und was sie regelt, betrifft uns jeden Tag, ob es um Umwelt, Technologien, Wirtschaft oder Kultur geht. Nationale Alleingänge seien oft nicht wirksam genug. Deswegen ist es wichtig, dass wir uns informieren, wählen und so mitbestimmen, in welche Richtung sich die EU entwickelt. In diesem Jahr zum ersten Mal ab 16!”

Bela B, Musiker, Schauspieler und Autor

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