Der RSPO wird von verschiedenen Umweltorganisationen kritisiert. Er sei zu schwach, um Regenwaldrodungen zu verhindern. Außerdem wird einigen Mitgliedern vorgeworfen, nur einzelne Vorzeigeplantagen nach den Standards zu zertifizieren, während sie an anderen Orten gegen RSPO-Kriterien verstoßen. Klar ist, dass die Kriterien des RSPO verschärft werden müssen. Dafür setzt sich der WWF intensiv ein. Einige wenige Unternehmen gehen weiter und erzeugen ihr Palmöl beispielsweise nach Biostandard in Kombination mit den RSPO-Kriterien oder nach den strengeren POIG-Kriterien.
Ein Allheilmittel ist weder der RSPO noch ein anderes Zertifizierungssystem. Er allein kann die Entwaldung in den Tropen nicht stoppen. Als freiwilliger Standard hat er klare Grenzen, denn kein Unternehmen, keine Produzentinnen und Produzenten können gezwungen werden, teilzunehmen. Daher braucht es die richtigen Gesetzgebungen, Landnutzungskonzepte und die Ausweisung von Schutzgebieten.
Leider sind – trotz jahrzehntelanger Bemühungen – viele Versprechen, auch von palmöleinsetzenden Unternehmen in Deutschland und Europa bis heute nicht umgesetzt worden. Das zeigt, die weltweiten Probleme bei der Produktion von Palmöl sind mit freiwilligen Zertifizierungssystemen und Initiativen nicht zu bewältigen.
Da Unternehmen freiwillig nicht ganzheitlich umlenken, fordert der WWF gemeinsam mit anderen die Umsetzung eines starken Lieferkettengesetzes für Deutschland und die EU, das Unternehmen zur Achtung von Umweltstandards und Menschenrechten in ihren Wertschöpfungsketten verpflichtet und damit Wälder und andere artenreiche Ökosysteme schützt.