2020 wurde bereits ein Thesenpapier erarbeitet, das eine Analyse und klare Forderungen für einen partnerschaftlichen Umgang mit dem lebendigen Boden enthält: Ziele, Grenzen und Entwicklungsbedarf für eine Landwirtschaft, die notwendigerweise zugleich Naturschutz sein muss. Damit steht die Debatte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zugleich in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext der Erhaltung unserer Lebensgrundlagen von Boden bis Klima.
Im Thesenpapier heißt es u.a.: „Böden sind Natur, die natürliche Ökosysteme und auch Agrarökosysteme trägt. Wir erkennen an, dass das Leben im und auf dem Boden eigene Bedürfnisse hat, deren Kenntnis durch die Bewirtschafter wichtig und deren Erfüllung in der Regel gut für eine nachhaltige Landwirtschaft ist. Dies erfordert ein Bodenbild, das über eine Sichtweise des Bodens als „Rohstoff“ und „Dienstleister“ hinausgeht.
Eine Landwirtschaft, die intensiv mit Monokulturen oder engen Fruchtfolgen arbeitet, die stark chemisch und mechanisch in den Boden eingreift oder mit zu hohen Viehbesätzen pro Hektar wirtschaftet, verringert die Mächtigkeit, Lebensvielfalt und natürliche Produktivität der ursprünglichen Böden. Es ist die Aufgabe von Landwirten und Umweltschützern, diese Abbauprozesse umzukehren und gemeinsam einen wirklich nachhaltigen Landbau zu gestalten. Für die Zukunft sehen wir es als unverzichtbar an, Bodenschutz im Agrarland als Teil des Naturschutzes zu verstehen und einen ökologisch tatsächlich nachhaltigen, an Eigenschaften natürlicher Ökosysteme orientierten Landbau - zwecks Gewinnung von Lebensmitteln - in Forschung und Praxis zu etablieren.“ Hier können Sie das Forderungspapier downloaden.