Doch das Team ließ sich von den Rückschlägen nicht entmutigen und blieb dran. Seit eineinhalb Jahren verfolgen sie nun die Gruppe um den unbekannten Silberrücken und konnten inzwischen einige Tiere identifizieren, darunter vier Mitglieder der ehemaligen Mata-Gruppe: die Weibchen Indolia und Mpokapoka, die jeweils ein Baby auf dem Rücken trugen, sowie Wusa mit ihrer 2016 geborenen Tochter Payo.
Bei den vier Tieren scheinen langsam alte Erinnerungen zurückzukehren, was den Gewöhnungsprozess hoffentlich beschleunigt. Immer weniger verstecken sie sich vor den Gorilla-Schützer:innen. Und offenbar wirkt sich ihr entspanntes Verhalten auch auf den Silberrücken aus: Inzwischen lässt er sich in etwa zehn Meter Entfernung von den menschlichen Beobachter:innen recht entspannt nieder, wenn er weiß, dass die Weibchen hinter ihm geschützt sind.
Er unternimmt weiterhin Scheinangriffe, brüllt aber immer weniger. Von den Fährtenleser:innen erhielt er jetzt den Namen Limo – in Erinnerung an die drei Silberrücken, die wir in den letzten beiden Jahren verloren haben. Limo bedeutet „verwaist“ oder „allein“. Doch Limo ist zum Glück nicht allein – in seiner Gruppe haben die Fährtenleser:innen außer den vier bekannten Weibchen noch zwei weitere sowie ein Jungtier und ein erst wenige Monate altes Baby entdeckt. Das sind aber offenbar immer noch nicht alle Mitglieder der Gruppe, denn die Gorilla-Schützer:innen zählen bei ihren Besuchen regelmäßig neun Schlafnester in Limos Gruppe.
Hoffnung für das Gorilla-Projekt
Die an Menschen gewöhnten Gorillagruppen sind ein entscheidender Faktor für den Tourismus in Dzanga-Sangha. Ein längerfristiger Ausfall hätte schwerwiegende Folgen für das WWF-Projekt und die hier lebenden Menschen. Umso mehr freut es uns zu sehen, dass die Gorilla-Schützer:innen in Dzanga-Sangha mit der Limo-Gruppe auf einem guten Weg sind.