Beim Blick zurück auf das Jahr 2020 möchten wir den Fokus auf positive Entwicklungen richten. Denn die gab es! In unseren Projekten in Deutschland und weltweit sowie bei politischen Themen konnten wir Erfolge für die Natur erzielen. Ohne Sie hätten wir das nicht geschafft. Wir danken allen Unterstützer:innen und stellen Ihnen hier einige Beispiele vor.

Paraguay: Mit Matetee Regenwald retten

Besuch des M.A.T.E. Projektes in Paraguay im Distrikt Alto Paraná in der Gemeinde Tavapy Visit of the M.A.T.E. Project in Paraguay in the district of Alto Paraná in the municipality of Tavapy Visita del Proyecto M.A.T.E. en Paraguay en el distrito de
Mateanbau in Paraguay © Sonja Ritter / WWF

Der WWF unterstützt fünf Gemeinden bei ihrer nachhaltigen und an die Klimakrise angepassten Landwirtschaft. Dabei werden Matebäume mit heimischen Baumarten kombiniert, so entstehen 250 Hektar neuer Wald. Und die Menschen profitieren ebenfalls: Die Gemeinden konnten im Sommer 2020 einen langfristigen Liefervertrag mit dem amerikanischen Unternehmen Guayakí abschließen. Dies gewährleistet 220 Kleinbauern eine dauerhafte Abnahme der gesamten Ernte zu einem deutlich höheren Preis als auf dem lokalen Markt. Die Bäuerinnen und Bauern können sich selbst versorgen und gleichzeitig maßgeblich zur Verbesserung der Ernährungslage der gesamten Region beitragen.

Madagaskar: Mangroven geschützt

Lemur auf Madagaskar © WWF

Noch immer werden Mangroven weltweit massiv abgeholzt. Und das, obwohl Mangrovenwälder von zentraler Bedeutung für den Schutz der Biodiversität im Meeres- und Küstenbereich sind. Zudem schützen sie vor schweren Stürmen infolge des Klimawandels. Der WWF arbeitet in vielen Küstenregionen der Welt und engagiert sich mit und für die lokale Bevölkerung für den Erhalt, die nachhaltige Nutzung und Wiederaufforstung von Mangroven. Im Herbst 2020 ist auf Initiative des WWF ein 54.000 Hektar großer Mangrovenwald in der Ambarobucht in Madagaskar als international bedeutsames Feuchtgebiet unter Schutz gestellt worden.

Namibia: Mehr Löwen denn je

Löwe im Sonnenuntergang © naturepl.com / Andy Rouse / WWF
Löwe im Sonnenuntergang © naturepl.com / Andy Rouse / WWF

Der WWF hat ein ehrgeiziges Ziel: Die Anzahl der wildlebenden Löwen soll sich bis 2050 verdoppeln. Dafür setzen wir uns zusammen mit lokalen Partnern in der namibischen Sambesi-Region ein. 2020 konnten wir eine erfreuliche Zwischenbilanz ziehen: Sieben Löwenrudel leben nun wieder in unserem Projektgebiet – insgesamt etwa 72 ausgewachsene Tiere sowie mehrere Jungtiere. Dieser Erfolg beruht auf dem neuen Miteinander von Menschen und Natur. Mobile Zäune schützen gezielt das Vieh der Menschen, sodass das Konfliktpotenzial sinkt. Allein dadurch konnten Risse von Nutztieren um 80 Prozent reduziert werden. Umgekehrt ist seit 2018 kein einziger Löwe mehr durch Konflikte zu Tode gekommen. Noch 2012 waren die Verluste von Nutztieren so hoch, dass sich die Regierung gezwungen sah, gegen die Löwen vorzugehen. Nur ein einziger Löwe im Gebiet überlebte.

Myanmar: Wilderei auf Elefanten gestoppt

Elefant in Myanmar © Julia Thiemann / WWF-Germany
Elefant in Myanmar © Julia Thiemann / WWF-Germany

In den Regionen Yangon und Bago wurde seit April 2018 kein Elefant gewildert und in der Region Ayeryawaddy seit Februar 2020. Im Jahr 2017 waren es noch 44 gewilderte Elefanten in den drei genannten Regionen. Das heißt für uns: Unsere Arbeit wirkt! Der WWF trainierte seit 2017 insgesamt 220 Ranger und stattete sie zum Beispiel mit GPS und Ferngläsern aus, dazu finanzierten wir Transport und Verpflegung der Patrouillen. Wir führten Menschenrechts-Trainings durch und halten deren Einhaltung nach. Zudem bauen wir Gemeindeteams auf, die sowohl die Bauern vor nahenden Elefanten warnen als auch die Behörden auf Verdachtsfälle von Wilderei hinweisen.

Europa: Bye-bye, Blei!

Seeadler © Ralph Frank / WWF
Seeadler © Ralph Frank / WWF

21.000 Tonnen Bleimunition landen EU-weit jedes Jahr in der Natur. Bleivergiftung ist eine der häufigsten Todesursachen für Seeadler. Und mehr als eine Million Wasservögel verenden in Europa jährlich qualvoll an einer Bleivergiftung. Nun gibt es nach jahrzehntelanger Diskussion endlich ein EU-weites Verbot von Blei-Schrotmunition in Feuchtgebieten. Nach zähem Ringen und durch großen Druck von Wissenschaftlern und Verbänden, darunter der WWF, stimmte auch die Bundesregierung für ein Verbot. Vorausgegangen war dem eine Mobilisierungsaktion des WWF: Innerhalb weniger Tage gelang es uns, mehr als 35.000 Menschen zu bewegen, sich mit einem Eil-Appell an Julia Klöckner zu richten, die zunächst in der Sache blockiert hatte. Mittlerweile haben auch das EU-Parlament und der Europäische Rat dem Verbot zugestimmt!

Ostsee: Salzwiesen zurückgewonnen

Salzwiese an der Ostsee © WWF

Fast alle Salzwiesen entlang der Ostsee wurden im vergangenen Jahrhundert entwässert und eingedeicht. Nun haben Ostseestiftung und WWF dafür gesorgt, dass dort rund 200 Hektar trockengelegter Wiesen wieder regelmäßig mit Salzwasser überspült werden können. Das hilft dem Klima, denn wird ein Moor entwässert, dringt Luftsauerstoff ein und Mikroorganismen beginnen den Torf zu zersetzen, wobei Kohlendioxid freigesetzt wird. Durch die Wiedervernässung bleiben jährlich 5.000 Tonnen CO2 im Boden. Und das Land wächst mit dem Meer, es passt sich dem steigenden Meeresspiegel an. Nicht zuletzt freuen sich Flora und Fauna – Zugvögel haben die Flächen bereits als Rastplatz wiederentdeckt.

Diese Erfolge haben wir Ihnen zu verdanken. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Nur mit Ihrer Hilfe können wir Arten und Lebensräume schützen, sowie eng mit Communities weltweit zusammenarbeiten.

Gemeinsam stark.

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