Im Projekt Fluss.Frei.Raum investieren der WWF Deutschland und seine Verbundpartner, der BUND Naturschutz in Bayern, der Landesfischereiverband Bayern, der Bayerische Kanu-Verband und der Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld, nicht nur in Wissensvermittlung sowie Bewusstseins- und Akzeptanzbildung, sondern gehen auch konkret Rückbauten an.
Zunächst werden Barrieren an der Streu, der Bahra und am Stöckigtbach beseitigt. Im weiteren Projektverlauf werden neue Rückbauprojekte identifiziert und deren Umsetzung angeschoben und vorbereitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kleineren Gewässern, aber auch Leuchtturmprojekte an größeren Gewässern sollen angegangen werden.
Ökosysteme in frei fließenden, strukturreichen Flüsse sind besser gewappnet, mit den Folgen des Klimawandels zurecht zu kommen. Wo Wasser nicht aufgestaut steht, erwärmt es sich langsamer und ist sauerstoffreicher. Wo Wanderhindernisse verschwinden, können Fische sich neue Lebensräume bachaufwärts erschließen – vielleicht genau die kühleren, von Grundwasser gespeisten Bereiche, die ein Überleben im heißen Sommer ermöglichen. Gelingt im Zuge von Rückbauten zusätzlich eine bessere Anbindung des Bachs an die Aue, werden Hochwasserspitzen flussabwärts abgemildert. Und zuletzt gilt im Fluss wie an Land, dass möglichst unterschiedliche Strukturen einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten Raum zum Leben bieten – und dass artenreiche Systeme sich besser von Extremwettern erholen können als artenarme.