Die globale Nachfrage nach fossilen Rohstoffen wie ist in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. 2018 lag sie bei 4,6 Mrd. Tonnen. Diese Menge deckt nur ein knappes Drittel des weltweiten Primärenergiebedarfs ab. Allein der globale Verkehrssektor verbraucht jährlich 2,5 Mrd. Tonnen Erdöl.
In einer post-fossilen Welt ohne Atomkraft soll diese Menge im Rahmen der Bioökonomie durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden. Dabei betrug etwa die weltweite Ernte an Pflanzenölen in den Jahren 2017/18 lediglich rund 600 Millionen Tonnen, die von Getreide (inklusive Mais und Reis) ca. 2,6 Mrd. Tonnen. Auch der Rohstoff Holz wird bereits intensiv für wirtschaftliche Zwecke (z.B. für Energie, Papier, Baustoffe) genutzt. Eine starke Ausweitung der Waldnutzung für die Bioökonomie ist auf Planet Erde nicht machbar.
Nachhaltige und klimaschonende Biomasse ist ein rares Gut. Weder Mais und Raps, weder Rübe, Sojabohne, Sonnenblume noch Ölpalme wachsen unbegrenzt. Dafür schreiten aber Humusverlust und Wüstenbildung bzw. Dürreschäden weltweit voran, auch in Deutschland. Um mit den vorhandenen nachwachsenden Rohstoffen in einer Welt mit steigender Bevölkerungszahl auszukommen, muss sich unser westlicher Lebensstil grundlegend wandeln. Eine auf Bioökonomie basierende Gesellschaft muss grundsätzlich zuerst darauf ausgerichtet sein, deutlich weniger zu produzieren und zu konsumieren, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und insgesamt einen geringeren ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.