Zunächst sind die kleinen Saigas noch sehr wackelig auf ihren dünnen Beinchen. Doch sie werden schnell kräftiger – obwohl sie anfänglich lediglich zwei- bis dreimal täglich Milch bei der Mutter trinken. Doch nach wenigen Tagen beginnen die Jungen bereits Gras zu fressen. Gesäugt werden sie aber noch mindestens vier Monate.
Nun wird es sich bald zeigen, ob dieses Jahr genügend Nachwuchs überleben wird, so dass sich die einzige Population der Mongolischen Saiga-Antilope wieder natürlich vergrößert.
Im Mai und Juni haben die Weibchen der Mongolischen Saiga-Antilope in der Wüste Gobi ihre Jungen zur Welt gebracht. Die bis zu 4,4 Kilogramm schweren Jungtiere werden nach rund fünf Monaten Tragzeit geboren. Zwei Drittel der Weibchen bekommen Zwillinge, die anderen Einzeltiere.
Erst Milch, dann Gras
Dem WWF-Team sind berührende Aufnahmen eines wilden Jungtieres nach der Geburt gelungen:
Zum Glück vermehrungsfreudig
Saigas sind eigentlich sehr vermehrungsfreudig. Das könnte ihr Glück sein. Denn Anfang 2017 wurden Tausende Mongolische Saiga-Antilopen Opfer eines tödlichen Virus, der von Schaf- und Ziegenherden übertragen wurde. Zu allem Unglück war der folgende Winter auch noch besonders hart.
Die Folgen waren fatal: Nach Schätzungen des WWF Mongolei forderten die sogenannte „Pest der kleinen Wiederkäuer“ und die extreme Kälte so viele Opfer unter den Antilopen, dass ihr Bestand von rund 11.000 Exemplaren im Oktober 2016 auf nur noch 3.000 Tiere schrumpfte.
Das Schlimmste überstanden
Aber es gibt Hoffnung. Eingefangene Saigas zeigen inzwischen eine Immunreaktion gegen das gefährliche Virus. Das heißt, sie haben die Krankheit überlebt! Durch feste Plätze, auf denen der WWF Heu und anderes Futter im Winter ausgelegt hatte, konnten viele Saigas trotz der zugefrorenen Steppe mit Nahrung versorgt werden.
Ranger schützen Quellen
Zudem kontrollieren Saiga-Ranger, die der WWF unterstützt, regelmäßig den Zustand der natürlichen Quellen im Verbreitungsgebiet. Sie werden durch Zäune vor den Vieherden der Nomaden geschützt. Dadurch werden die Quellen nicht zertreten und verschmutzt.
Ziel: Eine zweite Population
Aktuell sucht der WWF Mongolei nach einer passenden Region, in der eine zweite getrennte Mongolische Saiga-Population durch Auswilderung langfristig etabliert werden kann. Damit könnte verhindert werden, dass bei einem erneuten Ausbruch der Seuche wieder der gesamte Bestand in Überlebensgefahr gerät.
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