Die Landschaft im Südwesten des Amazonas in der Grenzregion zwischen Brasilien, Peru und Bolivien ist eine von 15 Landschaften, in denen sich der WWF seit Jahren für den Schutz der Jaguare einsetzt. Auf 31 Millionen Hektar Land liegt ein gut etabliertes Netzwerk von Schutzgebieten und indigenen Gebieten, das durchsetzt ist von kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Gebieten mit forstwirtschaftlicher Nutzung. Genau hier haben Jaguare ihren Lebensraum.
Das Besondere: Die aktuelle Untersuchung des WWF zeigt nach Auswertung der Kamerafallen-Bilder und Videos, dass trotz menschlicher Präsenz Jaguare in den von Menschen genutzten Landschaftsteilen immer noch relativ häufig sind, wobei die Jaguarsichtungen in nachhaltig genutzten Gebieten (beispielsweise Nutzung von Nichtholz-Waldprodukten wie Beeren, Paranüssen, Baumölen etc.) deutlich häufiger sind als in weniger nachhaltig genutzten.
Das birgt enorme Gefahren – für Mensch und Tier: Immer wieder passiert es, dass Jaguare Kühe, Ziegen, Hühner oder auch Hunde der Kleinbauern und indigenen Bevölkerung reißen. „Dadurch ist die Sicht auf die Jaguare oft negativ“, sagt Dirk Embert vom WWF Deutschland. „Für die Menschen hier ist der Verlust eines Nutztieres existenzbedrohend.“ In der Folge werden die Großkatzen bei Sichtung immer wieder geschossen oder auch in den Wäldern gezielt bejagt.