Der schwarz-weiß gefärbte Fischadler fällt durch seinen markanten dunklen Augenstreif und seine im Jagdflug angewinkelten langen, schmalen Flügel auf. Diese mittelgroßen Greifvögel erreichen eine Körperlänge zwischen 55 und 60 Zentimetern bei einer Flügelspannweite von 1,50 bis 1,70 Metern und sind fast weltweit verbreitet.
Fischadler ernähren sich hauptsächlich von Fisch. Sie benötigen deshalb einen Lebensraum mit fischreichen, langsam fließenden Gewässern oder Seen. Besonders wichtig sind geeignete Brutmöglichkeiten in der Nähe. Und hier liegt das Problem: Nistplätze sind rar.
Der Fischadler baut sein Nest in die Krone mächtiger, eher freistehender Bäume in der Nähe von Gewässern. Die Zahl der Wälder mit passendem altem Baumbestand geht jedoch überall zurück. Der WWF setzt sich dafür ein, die Wälder zu schützen und die Biodiversität in produktiven Waldgebieten zu fördern.
Fischadler-Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Den Winter verbringen sie hauptsächlich in Westafrika, ihre Jungen ziehen sie bei uns im Norden groß. Zwischen April und Mai legt das Weibchen ein bis vier Eier und brütet sie aus. Sie wird dabei vom Männchen gefüttert.
Fischalder – Partner für ein ganzes Leben
Verfolgt und fast ausgerottet
In der Vergangenheit wurde der Fischadler so stark bejagt, da der dem Mensch als Nahrungskonkurrent galt. In der Folge war er in Westeuropa deshalb vorübergehend ausgerottet, in Schleswig-Holstein galt er bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als ausgestorben. Doch inzwischen erobern sich die schlanken Adler ihre Lebensräume zurück. In Mitteleuropa kommen Fischadler vor allem im Osten Deutschlands und in Polen vor. Große Bestände konnten sich in Finnland und im übrigen Skandinavien halten.
Nachdem man ihn in Deutschland lange Zeit nur als Zugvogel im Frühjahr und Herbst beobachten konnte, siedelte sich 2014 endlich das erste Fischadler-Brutpaar wieder dort an. Der Brutplatz befindet sich in einem vom WWF betreuten Projektgebiet im Naturpark Lauenburgische Seen. Dank konsequenter Schutzmaßnahmen entwickelt sich der Fischadler-Bestand unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen seit einigen Jahren positiv.
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