Der Wisent ist zurück in Deutschland. Rund 25 Tiere leben frei im nordrhein-westfälischen Rothaargebirge. Dank ähnlicher Schutz- und Wiederauswilderungsprojekte in Polen ist es nur eine Frage der Zeit, bis Wisente auch in den Osten Deutschlands wandern. Wer solange nicht warten will, kann bereits jetzt unseren 3D-animierten Wisent als Augmented Reality entdecken.
Wisente beobachten per Augmented Reality
Wisente sind eindeutig als solche erkennbar und mit keinem anderen Tier verwechselbar. Welche Merkmale den Wisent so einzigartig machen, erfahren Sie über die Infopoints. Wem das nicht genug ist, der holt sich unser 3D-Modell über ein mobiles Endgerät als erweiterte Realität (im Englischen: Augmented Reality (AR)) in die eigene Umgebung. Doch Achtung: Das größte und schwerste Landsäugetier Europas passt nicht in jedes Wohnzimmer!
Am besten lassen sich unsere AR-Tiere beobachten, wenn alle anderen Tabs und Apps geschlossen sind.
Die Entwicklung des AR-Wisents wurde unterstützt durch die Teilnehmer:innen der Deutschen Postcode Lotterie.
Die einzelnen Merkmale und Infopoints im Detail:
Wiederkäuermagen Saftige Gräser und Kräuter bilden die Hauptnahrung der Wisente. Zusätzlich kommen Teile von Bäumen und Sträuchern dazu, denn Wisente können holzige Nahrungsbestandteile fressen und verdauen. Ausgewachsene Wisente nehmen im Durschnitt gut und gerne 50 Kilogramm Pflanzenmaterial zu sich – am Tag! Durch ihren riesigen Hunger schaffen Wisente im Wald Lichtungen und halten wertvolle Heiden und Wiesen offen. Sie schaffen so wichtigen Lebensraum für andere Arten und tragen zur biologischen Vielfalt bei.
Wisentbuckel Ihr großer Körperbau ist das Hauptkennzeichen der Wisente. Vor allem der auffällige Buckel gibt den Tieren ihre charakteristische Erscheinung. Er besteht nicht aus Fettpolstern, wie etwa beim Kamel, sondern aus Muskeln und Knochen. Durch diese Bemuskelung ist die Vorderpartie der Tiere im Verhältnis zum Hinterteil massiger. Bei Männchen ist der Buckel besonders deutlich ausgeprägt. Besonders starke Bullen werden an dieser Stelle knapp zwei Meter hoch und bringen fast eine Tonne auf die Waage.
Wertvoller Dung Durch seine rein vegetarische Ernährung enthält der Kot des Wisents viele Pflanzensamen. Während seiner Wanderungen verteilt er diese an verschiedenen Orten und hilft Pflanzen bei der Weiterverbreitung. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kot viele Insekten wie etwa Käfer oder Würmer anlockt. Davon können sich andere Waldbewohner wie Vögel oder Fledermäuse ernähren. Wisente erhöhen also durch ihre bloße Anwesenheit die Artenvielfalt in ihrem Lebensraum.
Wisenthörner Wisente gehören zur Familie der Hornträger. Hörner unterscheiden sich von Geweihen dadurch, dass sie nicht verzweigen und aus „Horn“ bestehen. Im Gegensatz zu Geweihen wie bei Elch, Hirsch oder Reh werden diese außerdem nicht abgeworfen, sondern wachsen ein Leben lang. Beide Geschlechter tragen Hörner, sie sind jedoch bei Kühen schmäler und kürzer. Besonders Bullen bearbeiten damit umgefallene oder entwurzelte Bäume, reißen junge Fichten während der Brunft aus und imponieren damit ihren Artgenossen.
Zotteliges Haar Das Haar der Wisente ist am Vorderkörper länger als hinten. Entlang der Kehle und der Vorderbrust bildet es eine Mähne. Auch die Stirnhaare sind verlängert und liegen auf der Stirn auf. Ab Anfang März wird ihr Haarkleid gewechselt. Die Unterwolle ihrer Mähne löst sich in Klumpen, hängt am Fell und gibt den Tieren eine zottelige Erscheinung. Die Haarklumpen werden an Bäumen abgekratzt. Darüber freuen sich bestimmte Brutvogelarten, denn sie nutzen das wärmende und isolierende Wisentfell für den Bau ihrer Nester.
Verbreitung: Wo Wisente in Deutschland leben
Die einzige freilebende Wisentherde in Deutschland lebt seit 2013 im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen. Nachdem Wisente dort vor über 400 Jahren ausgerottet wurden, wurde 2003 ein Wiederansiedlungsprojekt von einem privaten Waldbesitzer ins Leben gerufen. Heute leben dort ca. 26 Wisente.
Wisente können auch von Polen zu uns nach Deutschland wandern. Das letzte Mal geschah das 2017. Leider wurde der Wisentbulle kurz darauf getötet. Im Westen Polens leben mittlerweile wieder über 330 Wisente – Tendenz: steigend. Über kurz oder lang könnte also bald der nächste Wisent nach Deutschland wandern.
© WWF Deutschland 07/2021; Quelle: Zachodniopomorskie Towarzystwo Przyrodnicz und European Bison Pedigree Book
Schutz und Gefährdung: Wie es um den Wisent steht
Wisente sind heute streng geschützt und sowohl in Polen als auch in Deutschland ist die Jagd auf sie verboten. Denn obwohl ihr Bestand stetig steigt brauchen Wisente nach wie vor unseren Schutz. Wisent-Herden in Europa sind meist sehr klein und isoliert voneinander. Durch eine fehlende genetische Vielfalt sind sie wesentlich anfälliger für Krankheiten wie Virusinfektionen und Parasiten.
Auch der Lebensraumverlust ist eine Gefahr für Wisente. Trotz ihres Schutzstatus kam es zudem etwa in Polen in den letzten Jahren zu illegalen Tötungen.
So setzt sich der WWF für den Wisent ein
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