Im heutigen Asien gibt es einige Länder, deren Holzhunger genauso gewachsen ist wie der Holzhunger in Deutschland. Insbesondere China dominiert mit seinem Ressourcenbedarf und dem Export seiner holzbasierten Produkte den Weltmarkt. Allein 2018 hatte das Land einen Holzverbrauch von ca. 250 Mio. Kubikmetern. Jahrhundertelang hat China vor allem eigenes Holz zum Bauen und zur Produktion von Papier, Zellstoff oder Möbeln genutzt und hat dazu die einheimischen Wälder radikal abgeholzt. Neben Artenschwund und trostlosen Landschaften hatte diese Ausbeutung schließlich auch massive wirtschaftliche Folgen.
Im Sommer 1998 gab es schweren und andauernden Regen in weiten Teilen Chinas. Der ausgemergelte Boden konnte kaum Wasser aufnehmen und es gab immer wieder dramatische Schlammlawinen an Hängen. Bäche entwickelten sich zu reißenden Flüssen, die zum Schluss mehrheitlich in den Jangtsekiang mündeten. Der Jangtsekiang ist der größte und längste Fluss Asiens und kann einiges aushalten, aber diese Wassermassen waren zu viel. Er sprengte Dämme und riss tausende Menschen in den Tod. Millionen wurden obdachlos, der finanzielle Schaden ging in die Milliarden. Das tat selbst dem Wirtschaftsriesen China weh, und die chinesische Regierung wollte verhindern, dass sich so etwas bald wiederholt. Nach kurzer Ursachenforschung verhängte sie ein striktes Abholzverbot in Chinas Naturwäldern. 1998 wurden Holzeinschläge regional verboten. Ende 2016 folgte dann das chinaweite Verbot: Nur noch wiederaufgeforstete Wälder dürfen eingeschlagen werden.