Wenn das Laub sich bunt verfärbt, wenn die Tage dunkler und kälter werden, wenn wir wieder warme Kleidung tragen und es uns in der Wohnung gemütlich machen, dann ist der Herbst gekommen. Der WWF hat Empfehlungen, wie Sie auch diese Jahreszeit genießen können – und dabei zugleich die Umwelt und das Klima schützen.
Erntedank: Lebensmittel haltbar machen
Im Spätsommer und zum Herbstbeginn erleben wir eine Zeit der Hülle und Fülle: Die Bäume biegen sich unter der Last reifer Früchte und auf dem Wochenmarkt genießen wir die größte Auswahl an frischem Obst und Gemüse. Jetzt können Sie sich mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln eindecken und diese für die kalte Jahreszeit haltbar machen.
Völlig zurecht erleben alte Techniken wie Einwecken und Einkochen, Trocknen und Fermentieren seit einigen Jahren eine Renaissance. Nutzen auch Sie die Erntezeit! Ob gedörrte Apfelringe oder Pflaumenmus, gekochtes Zucchinigemüse im Glas oder Kürbis-Chutney als Delikatesse zu Käse – es gibt viele großartige Rezepte. Der Genuss wird Ihnen im Herbst und Winter Bissen für Bissen ein Stück vom Sommer zurückbringen und nebenbei jede Menge Vitamine – ganz ohne lange Transportwege.
Kohl: das saisonale Super Food
Kohl ist DAS saisonal-regionale Lebensmittel im Herbst, und er wächst hierzulande in großer Vielfalt. Neben den wohl bekanntesten Sorten Blumenkohl und Rotkohl wird auch Weißkohl, Wirsing, Spitzkohl, Grünkohl und Kohlrabi angebaut.
Kohl ist das ideale Gemüse für Eintöpfe, die in der kalten Jahreszeit besonders gut schmecken. Wer gleich einen großen Topf davon zubereitet, kann einige Portionen einfrieren oder einwecken – so wird das Kohlgericht noch nachhaltiger.
Langweilig war übrigens gestern: Pikantes Curry, Cole Slaw und Grüne Smoothies sind nur drei Ideen, das an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen reiche Super-Gemüse mal anders zuzubereiten.
Pilze, Esskastanien und Äpfel am Wegesrand sammeln
Auch Wiesen und Wälder werden im Herbst zu üppig gefüllten Speisekammern. Nutzen Sie die noch milden, goldenen Herbsttage für einen Ausflug! An vielen Wegesrändern stehen wilde Obstbäume, deren Äpfel, Birnen, Pflaumen und Quitten gesammelt werden dürfen. Auch Weißdorn, Schlehen und Esskastanien werden im Herbst reif.
Auf der Webseite mundraub.org können Früchte tragende Büsche und Bäume auf einer Karte gefunden werden. Wunderbar ist auch ein Waldspaziergang, der sich jetzt in eine Pilzwanderung verwandeln lässt. Wer sich nicht zutraut, essbare Pilze zweifelsfrei zu erkennen, kann an einer geführten Pilzwanderung teilnehmen.
Sonne tanken im Herbst – ganz ohne Flugreise
Der Herbst ist nasskalt und grau? Nicht immer! Gerade im Oktober erleben wir oft einen goldenen Herbst mit Sonne und einem wunderbaren Licht und selbst im November gibt es Tage mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nutzen Sie die sonnigen Stunden!
Machen Sie in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang, oder setzen Sie sich für zehn Minuten ans geöffnete Fenster und halten Sie das Gesicht in die Sonne. Das dadurch im Körper erzeugte Vitamin D stärkt Ihr Immunsystem und die kleine Pause hebt die Laune.
Garten und Balkonpflanzen im Herbst
Die Saison im Garten und auf dem Balkon lässt sich leicht bis weit in den Herbst hinein verlängern. So eine grüne Oase ist nicht nur ein schöner Kontrapunkt zum manchmal doch recht trüben Herbstwetter, sie bietet auch Insekten weiterhin Nahrung. Wer im Sommer entsprechend gepflanzt hat, kann womöglich noch immer etwas ernten.
Ansonsten ist jetzt die richtige Zeit, um Herbstblüher und winterfeste Sorten zu pflanzen. Und in eine warme Decke eingewickelt können Sie die wohltuenden Sonnenstrahlen sogar auf Ihrem Balkon oder im Garten genießen.
Clean Up Day beim Herbstspaziergang
Der Sommer ist vorbei und unzählige Picknicks und Ausflüge haben leider ihre Spuren in der Natur hinterlassen. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, den Müll aufzusammeln, ehe er vom fallenden Laub und später von Schnee zugedeckt wird.
Wie wäre es, wenn Sie Ihrem Spaziergang durch den Stadtpark oder Wald eine nachhaltige Mission geben und eine Mülltüte mitnehmen? Es gibt sogar einen Namen für eine neue Trendsportart, die Müllsammeln und Joggen vereint: Plogging. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „joggen" und „plocka upp" (schwedisch: aufsammeln) zusammen.
Ökologische Martinsgans und vegane Alternativen
Fleischlos oder traditioneller Gänsebraten – diese Entscheidung trifft jeder für sich selbst. Wer im November ein Gänseessen oder einen Thanksgiving-Truthahn genießen möchte, sollte darauf achten, dass das Geflügel ökologisch und artgerecht aufgezogen wurde, möglichst in Freilandhaltung, und dass es von einem Bauern aus der Region stammt.
Es gibt aber auch Rezepte für vegane Martinsgänse, bestehend aus Seitan und Gewürzen, die als Brust und Keule oder sogar als ganze Gänse daherkommen. Mit Äpfeln und Maronen, Rotkohl und Klößen schmeckt die vegane Gans nicht nur köstlich, sie besteht sogar den Großeltern-Test.
Warm anziehen mit ethischen Daunen, Merinowolle und recycelten Fasern
Naturmaterialien halten angenehm warm und sind bei guter Pflege sehr langlebig. Achten Sie beim Kauf auf Nachhaltigkeitssiegel wie etwa GOTS, Oekotex, Fair Wear oder EU Ecolabel.
Bei mit Daunen gefütterten Produkten ist es wichtig, dass es sich um Daunen aus ethischer Gewinnung handelt – also ohne Tierqual und Lebendrupf erzeugt. Eine besonders nachhaltige vegane Alternative zu tierischen Naturprodukten sind recycelte Fasern sowie Kleidung auf Pflanzenbasis etwa aus Bambus, Hanf oder kuscheligem Tencel.
Heizkosten sparen durch cleveres Heizen
Spätestens im Oktober ist es so weit: Die Heizung wird eingeschaltet. Und jedes Grad Celsius weniger, auf das Sie Ihre Wohnung heizen, summiert sich am Ende des Winters auf mehrere hundert Euro Ersparnis. Die ideale Zimmertemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius – es muss im Winter nicht T-Shirt-warm sein! Eine kuschelige Decke auf dem Sofa und Hausschuhe aus Wollwalk oder Fleece sorgen für das extra bisschen Wärme.
Im Schlafzimmer ist eine Temperatur von nur 15 bis 18 Grad Celsius sogar besser für einen erholsamen Schlaf. Und wenn tagsüber niemand zuhause ist, reicht es völlig aus, währenddessen nur auf 17 bis 18 Grad Celsius zu heizen. Überprüfen Sie im Herbst auch, ob es durch die Fenster zieht. Dann sollten Sie die Fensterdichtungen erneuern oder einen Zugluftstopper vor die Ritzen legen.
Weihnachtsgeschenke rechtzeitig kaufen
Was Weihnachten mit einem nachhaltigen Herbst zu tun hat? Ganz einfach: Wer sich frühzeitig über Geschenke Gedanken macht, kann Wege, die ohnehin zurückgelegt werden, für Einkäufe nutzen. Und vermeidet Last-Minute-Weihnachtsshopping, bei dem oft aus der Not heraus völlig unnötige Konsumartikel gekauft werden, die womöglich per Expresslieferung zugestellt werden müssen.
Mit etwas mehr Zeit finden Sie bestimmt die schöneren Weihnachtsgeschenke und verbessern nebenbei Ihre Klimabilanz. Und das Beste: Sie werden mit einer Adventszeit belohnt, die besinnlich und stressfrei(er) ist.
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